Sport Korkut auch ohne Joystick zufrieden
Der 1. FC Kaiserslautern zeigt seinen Fans beim 1:1 gegen Metz eine durchwachsene Generalprobe. Der FCK-Trainer ist vor dem Zweitliga-Start am Freitag gegen Hannover 96 guten Mutes.
Der letzte Test ist absolviert, der Saisonstart in der Zweiten Fußball-Bundesliga naht: Am Freitag (20.30 Uhr) empfängt der Tabellen-Zehnte der vergangenen Saison, der 1. FC Kaiserslautern, den Bundesliga-Absteiger Hannover 96. Beim für die 9964 Zuschauer nur selten unterhaltsamen 1:1 der neu formierten Roten Teufel gegen den französischen Erstliga-Aufsteiger FC Metz am Freitag beim FCK-Stadionfest indes waren Torchancen Mangelware. Die 1:0-Führung für Metz in einer extrem ereignisarmen ersten Hälfte erzielte Innenverteidiger Guido Milan (42.). Der aus der Dritten Liga vom Halleschen FC gekommene FCK-Stürmer Osayamen Osawe (22) glich mit einem sehenswerten 18-Meter-Schuss zum 1:1 aus (52.). „Es ist mein Job, Tore zu machen und der Mannschaft so zu helfen“, sagte Osawe, „jetzt freue ich mich auf mein erstes Zweitligaspiel.“ Trotz Osawes schöner Einzelleistung am Freitag und seiner Umtriebigkeit: Die Durchschlagskraft nach vorne müssen die Lauterer noch deutlich verbessern, um in einer mutmaßlich ziemlich starken Zweiten Liga bestehen zu können. Wenn es ernst wird, wird der isländische EM-Stürmer Jón Dadi Bödvarsson (24) wohl kein Roter Teufel mehr sein. Er bat um Freigabe, will den FCK Richtung England verlassen. Die Lauterer haben konkrete Angebote mehrerer Klubs aus der zweithöchsten englischen Spielklasse. FCK-Sportdirektor Uwe Stöver rechnet in der kommenden Woche mit einer Entscheidung Bödvarssons für einen der Interessenten. Mehr als drei Millionen Euro Ablöse werden fällig. Die Engländer hat Bödvarsson nicht zuletzt durch seinen starken Auftritt beim 2:1-Überraschungssieg Islands im EM-Achtelfinale gegen die Three Lions auf sich aufmerksam gemacht. Bödvarssons bisheriger Lauterer Sturmkollege Kacper Przybylko, der nach auskuriertem Mittelfußbruch durch die Belastung einen leichten Rückschlag erlitten hat, ist optimistisch, dass er morgen wieder voll ins Training einsteigen kann. Ob es für Freitag reicht, ist offen. Drei bis vier Neue für Außenbahn rechts defensiv und offensiv, Innenverteidigung und eventuell Angriff könnten noch kommen – Stöver befindet sich weiter in intensiven Gesprächen. „Wir sind erst am Anfang unserer Arbeit, hatten jetzt die ersten fünf gemeinsamen Wochen“, sagte FCK-Trainer Tayfun Korkut nach dem Remis gegen Metz, „wir wollen unseren Spielstil in den nächsten Wochen stabil bekommen, aber dazu brauchst du auch entsprechende Ergebnisse, das ist uns bewusst. Ich bin zufrieden mit den Jungs, auch wenn wir unsere Aktionen besser zu Ende spielen müssen. Aber ich habe natürlich an der Seitenlinie keinen Joystick, muss mich auf meine Spieler verlassen.“