Sport Kommentar: Gefahr in Verzug
Der offensivschwache Fußball-Zweitligist 1. FC Kaiserslautern steckt weiter
mitten im harten Abstiegskampf. In der Liga geht es erbarmungslos eng zu.
Nein! Mit einer einzigen wirklichen Torchance kann kein Zweitligist beim Liga-Primus punkten: Der 1. FC Kaiserslautern verlor am Sonntag beim VfB Stuttgart 0:2 (0:0), weil seine Offensive erbärmlich harmlos blieb. Taktisch ist die Mannschaft gut geschult, läuferisch sehr gut, defensiv stark, aber nach einem Rückstand im Regelfall verloren. 45 Minuten blieb der VfB ohne Chance, die dritte Möglichkeit nutzte Simon Terodde in dem ihm eigenen Führungs-Stil. Tim Heubach kam den einen Tick zu spät, entscheidend aber auch, dass Insua ungestört flanken durfte. Phillipp Mwene, der couragierte Rechtsverteidiger mit taktischen Defiziten, turnte im Zentrum herum, Christoph Moritz kam zu spät, Kacper Przybylko hatte den Rückwärtsgang nicht gefunden. Das hatte Folgen. Ein Typ, wie ihn Lukas Görtler, der Dauerrenner, der Vielfach-Grätscher, verkörpert, fehlte. Klar hat Görtler Defizite, aber er ackert für zwei. Klar hätte er in der Hinrunde drei, vier Tore schießen müssen – aber von Görtlers Einstellung darf sich Osayamen Osawe mehr als eine Scheibe abschneiden. Osawe ist unsagbar schnell. Er weiß sich im Luftkampf zu behaupten. Er ist aber noch immer eine Kombinationsbremse. Der Doppelpass scheint ihm mitunter so fremd wie das Deutsche. Er war am Sonntag der teuerste Lauterer Fußgänger. Osawe kann mehr. Er muss mehr wollen. Er funktioniert am besten, wenn Jacques Zoua, sein großer „Bruder“, auf der Wiese mitspielt. Der FCK braucht einen gesunden Zoua. Er braucht Daniel Halfar – einen Halfar in Form. Der FCK braucht auch Sebastian Kerk. Aber das Original. Nicht die Mogelpackung vom Sonntag. Die nächste Etappe führt nach Dresden. Ein heißes Pflaster!