Sport Kommentar: Die Zukunft liegt auf dem Platz
Der 1. FC Kaiserslautern muss sich Punkte und Euros künftig noch härter erarbeiten als bisher. Sportdirektor Stöver ist gleich voll gefordert.
Das von einigen Fans und Mitgliedern des FCK befürchtete große finanzielle Desaster gibt es nicht. Mit einem aktuell um 20 Prozent auf knapp neun Millionen Euro reduzierten Lizenzspieleretat für 2016/17 hat der neue Vorstand die wirtschaftliche Lage des Klubs im Griff. Angenehm unaufgeregt hat Finanzchef Klatt aufgezeigt, dass es zwar nicht komfortabel ist, dass von den sechs Millionen Euro aus der Fan-Anleihe per 31. März keine Mittel mehr vorhanden waren. Aber er hat glaubhaft versichert, dass dies weder für die Anleihekäufer noch für den Klub ein Riesenproblem ist. Er verweist auf Liquiditätstäler im Frühjahr, die im Profifußball normal seien. Wenn die nächste Rate aus dem TV-Topf und die Dauerkarten-Einnahmen kommen, entsteht wieder ein Geldhaufen. Dass andererseits die Geldberge niedriger und die Finanztäler tiefer werden, je länger der FCK im finsteren Zweitliga-Mittelmaß herumdümpelt, ist indes auch klar. Der nur noch mittelmäßige Etat macht den auch finanziell nötigen fußballerischen Schritt nach vorne nicht leichter. Immerhin: Der Plan von Interims-Sportvorstand Abel, die Kader des Zweitliga- und des Regionalligateams abzuspecken auf nur noch etwas mehr als 20 Mann, ist richtig. Das ist überfällig – zu viel Geld wird im Profifußball für eine Nummer 25 oder gar 33 im Team verschwendet. Weniger ist mehr. Das wird die Kernaufgabe für den neuen Sportdirektor Stöver sein: Er muss das Kunststück vollführen, ein paar wenige passende Spieler zu holen, um teures Übergepäck zu vermeiden. Den ganz großen Ballast hat der FCK ohnehin schon an Bord – das viel zu teure Stadion.