Rheinpfalz Klein und modern

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Morgens werden auf Wunsch frische Brötchen an die Haustür geliefert. Im Sommer darf die Jugend schon mal das Schwimmbad des Bürgermeisters zur Abkühlung nutzen. Und dank superschnellem Internet lässt sich verfolgen, was weltweit passiert. Die kleine Gemeinde Schauerberg im Landkreis Südwestpfalz beweist, dass sich hervorragend leben lässt, wo dörfliches Idyll und Natur mit schnellen Anbindungen an Daten- und Straßennetze kombiniert werden.

Ruhe, Natur, eine Auszeit nehmen – das suchen viele Menschen, wenn sie Urlaub machen. „Bei uns gibt es das alles“, sagt Martin Eichert, Ortsbürgermeister von Schauerberg. Und folgert schmunzelnd: „Wir wohnen dort, wo andere Urlaub machen würden.“ Das Leben in einem kleinen Dorf habe viele Reize, sagt Eichert, der zugezogen ist. Dass sich gerne noch mehr Menschen in Schauerberg niederlassen würden, weiß der Bürgermeister. Immer wieder gibt es Anfragen nach Bauplätzen und nach Häusern, die zum Verkauf stehen. Leerstände sind kein Thema. Bauplätze, bedauert Eichert, gebe es derzeit nicht. Aber die Gemeinde arbeite daran, Grundstücke anbieten zu können, das Dorf moderat wachsen zu lassen. Ein kleines Neubaugebiet auszuweisen, lautet daher eine Aufgabe der Gemeinde. „Der Bedarf ist da“, weiß Martin Eichert aus vielen Gesprächen mit Interessenten. Diese schätzen die Lage Schauerbergs. Mitten im Grünen liegend, kann der Blick von vielen Punkten weit über die Sickingerhöhe schweifen. Weiteres Plus: Keine große Durchfahrtsstraße stört die Ruhe. Das ist ideal für Kinder. Wer glaubt, die Gemeinde wäre nicht in der Neuzeit angekommen, irrt. Im Gegenteil: Die Verkehrsanbindung an das überregionale Straßennetz, inklusive Autobahn, in die Richtungen Kaiserslautern, Pirmasens, Zweibrücken ist gut, die Fernstraßen sind rasch erreicht. „Und wir haben schnelles Internet“, verweist Eichert darauf, dass die Einwohner mit bis zu 100 Megabit (Mbit) pro Sekunde im weltweiten Datennetz unterwegs sein könnten, was dem Trend von Heimarbeitsplätzen entgegenkomme. „Wie schnell ist das Internet?“, sei die erste Frage, die beispielsweise Amerikaner stellten, die auf der nahe gelegenen Airbase in Ramstein arbeiteten und während ihrer Dienstzeit in Schauerberg leben wollen würden. 100 Mbit überzeugen ebenso wie interessante Wanderstrecken und Wege, auf denen Ross und Reiter unterwegs sind. Landwirtschaft und Pferdebetriebe spielen noch eine Rolle in Schauerberg. Und dass ein Bäcker das Dorf täglich ansteuert, auf Wunsch Brötchen an die Haustür liefert, „gibt es wohl nicht mehr allzu oft“. Die funktionierende Dorfgemeinschaft ist ein weiteres Argument für den Wohnort Schauerberg. Wenn es beispielsweise gilt, Schnee zu schaufeln, „helfen wir hier zusammen“, sagt Eichert. Die Gemeinde ist schuldenfrei. Mit viel Engagement haben die Schauerberger Bürger den finanziellen Grundstock gelegt, um eine Aussegnungshalle zu bauen. Und die Dorfgemeinschaft stemmt jährlich erfolgreich die Kerwe, das größte Fest im Ort. „Da ist immer richtig was los“, freut sich der Bürgermeister. Zudem gibt es den Plan, die Lage und Infrastruktur der Gemeinde im kommenden Jahr für ein Mittelalterspektakel zu nutzen. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. ZWEI FRAGEN – ZWEI ANTWORTEN  Martin Eichert (51) ist Vermessungsingenieur und arbeitet beim Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum. Seit 2006 ist er Bürgermeister in Schauerberg. Welcher Ort ist Ihr Lieblingsplatz? Meine Terrasse, wegen des Fernblicks über die Sickingerhöhe. Hier lässt sich die Ruhe genießen. Warum sollte man herziehen? Schauerberg liegt zentral, ist gut ans Straßennetz angebunden, ohne, dass eine Durchgangsstraße die Ruhe im Ort stört. Das bringt einen hohen Erholungsfaktor mit sich, bedeutet Lebensqualität. Es gibt schnelles Internet, und wenn es drauf ankommt, hält die Dorfgemeinschaft zusammen. add

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