Kaiserslautern Klaus Fritzinger ist tot

Wie Fritz Walter und Karl Mildenberger gehört auch Klaus Fritzinger zu den Kaiserslauterer Sportlegenden. Seine Triumphe feierte er nicht auf dem Fußballplatz oder im Boxring wie die anderen beiden, sondern auf Rallyestrecken. So fuhr er neunmal die legendäre Rallye Monte Carlo und machte damit den Namen seiner Vaterstadt in der großen Motorsportwelt bekannt.

Sprach Klaus Fritzinger von „der Monte“, dann hatte er dieses besondere Leuchten in den Augen. Was für einen Tennisspieler Wimbledon ist, das war für den Lauterer die Rallye Monte Carlo: das Mekka seines Sports. Machten sich in den 80er Jahren im Januar Rallyefahrer aus ganz Europa auf den Weg in den mondänen Mittelmeerort, dann gehörte Fritzinger zu ihnen. In Funk und Fernsehen war dann zu hören, dass „Klaus Fritzinger aus Kaiserslautern“ auch mit von der Partie sei. Sein Debüt bei „der Monte“ gab er 1979. Zum letzten Mal, es war seine insgesamt neunte Teilnahme, fuhr er sie 1990. Sein bestes Ergebnis erreichte er 1983, als er mit seinem Toyota Celica 2000 GT auf den zwölften Platz fuhr. War ihm bei dieser Rallye ein Sieg nicht vergönnt gewesen, so gelang ihm das bei der Rallye Tour d’Europe. Er gewann sie in den Jahren 1978, 1979 und 1985 dreimal und feierte damit seine größten Erfolge. Als sich der Lauterer, der in seiner Jugend auch ein guter Fußballer war und für den 1. FC Kaiserslautern gespielt hatte, Anfang der 90er-Jahre vom großen Automobilsport zurückzog, wurde es ruhiger um ihn. Doch er blieb ein Abenteurer, der auch noch im hohen Alter die Geschwindigkeit liebte. Ein letztes Mal war er in seinem Element, als er mit seinem Enkel Leonard im vergangenen Juni an der Rallye Trifels Historic in Kaiserslautern an den Start ging. Voller Optimismus zeigte er sich da noch, obwohl ihm damals schon seit geraumer Zeit eine heimtückische Krankheit zu schaffen machte. Die konnte der auf so vielen Rallyestrecken siegreiche Rennfahrer nicht mehr bezwingen. Gestern um fünf Uhr in der Früh, einen Tag nach seinem 78. Geburtstag, ist Klaus Fritzinger im Westpfalz-Klinikum gestorben. Mit ihm hat Kaiserslautern einen seiner größten Söhne verloren. (pkn)

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