Politik Kinder halten gesund

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Welch Glück eigene Kinder bedeuten, kann den Eltern schon mal aus dem Blick geraten, wenn der Nachwuchs gerade den Supermarkt zusammenschreit, weil er unbedingt ein neues Spielzeugauto haben will. Doch Kinder sind auch eine gute Investition. Nicht nur in die Rente, die sie einmal später bezahlen sollen. Sondern auch in die Gesundheit der Eltern, wie der Gesundheitsreport der Techniker Krankenkasse (TK) zeigt, der gestern vorgestellt wurde. Die Kasse hat dafür die Krankschreibungen und Arzneimittelverordnungen ihrer 4,6 Millionen Versicherten ausgewertet und festgestellt, dass Eltern seltener krankgeschrieben sind und weniger Medikamente verordnet bekommen als Kinderlose. Eltern fehlten im vergangenen Jahr im Schnitt 14,3 Tage, Beschäftigte ohne Kinder konnten aus Krankheitsgründen an 16,5 Tagen nicht am Arbeitsplatz erscheinen. Allerdings sind Kinder in dieser Hinsicht eine Investition, die sich eher langfristig auszahlt. Denn bei jüngeren Eltern liegen die Fehlzeiten zunächst noch ein bisschen höher als bei Kinderlosen. Erst ab dem 40. Lebensjahr dreht sich der Trend um – und verstärkt sich dann deutlich: Bei den über 55-Jährigen beträgt die Differenz nach Angaben der TK über eine Woche. Doch die sogenannte „Sandwich“-Generation zwischen 30 und 44 Jahren, die Beruf und Kinderbetreuung unter einen Hut bekommen muss, ist besonders belastet. Kein Wunder, dass stressbedingte Krankschreibungen wie Belastungsstörungen und Depressionen in dieser Generation eine große Rolle spielen, gerade bei Frauen. Doch interessanterweise sind Eltern dieser Altersgruppe trotz stärkerer Belastung weniger von psychischen Erkrankungen betroffen als ihre Kollegen, die keinen Nachwuchs haben. Über alle Altersgruppen zeigt sich zudem, dass Väter und Mütter weniger Psychopharmaka verschrieben bekommen als die anderen Arbeitnehmer. Bei den Männern beträgt die Differenz im Durchschnitt drei, bei den Frauen sogar fast sieben Tagesdosen. Kinder wirken sich also offenbar überaus positiv auf die psychische Stabilität ihrer Eltern aus. Schon frühere Studien und Umfragen haben gezeigt, dass die Familie der beste „Stresskiller“ ist. Das sollten sich Eltern in Erinnerung rufen, wenn die kleine Tochter oder der kleine Sohn wieder einmal im Supermarkt brüllt.

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