Sport FCK-Vorstandschef Gries: „Keine Sorge wegen nächster Saison“
KAISERSLAUTERN. Über den Stand der Dinge bei der Investorensuche und die Ende Januar beginnende Rückrunde spricht Thomas Gries (52), der Vorstandschef des 1. FC Kaiserslautern, der nach der Hinrunde 13. der Zweiten Fußball-Bundesliga ist, im RHEINPFALZ-Interview.
Wir wollten gemeinsam das Spiel anschauen. Aber da war nichts drin, der Platz war unbespielbar. Das war eher deutsches Wetter, kein spanisches. Der Trainerrücktritt kurz vor Weihnachten – das war wohl die Krönung eines ganz schwierigen Jahres 2016 für den FCK ... Wir sind von der Rücktrittsentscheidung Tayfun Korkuts alle überrascht worden, hatten dann über die Weihnachtstage einiges zu tun. Aber ich bin sicher: Norbert Meier ist der richtige Mann am richtigen Platz. Er kennt die Liga, hat die richtige Ansprache, ist ein erfahrener Fuchs. Am 30. Januar startet der FCK mit dem Spiel beim Aufstiegsanwärter Hannover 96. Gegen Hannover gab’s in der Hinrunde eine 0:4-Heimschlappe – eine schwere Aufgabe zum Einstand von Norbert Meier. Ja, wir haben gleich ein schweres Programm. Aber wir sind weiter als zu Beginn der Hinrunde. Damals hatten wir einen Rumpfkader, jetzt sind fast alle Mann an Bord. Jetzt stehen wir personell wesentlich besser da als vor dem Hinrundenstart. Deshalb bleibt ein einstelliger Tabellenplatz das Ziel. Wie läuft die Suche nach einem Investor, der mit möglichst hohen Millionenbeträgen die Zukunft des FCK sichern soll? Wir haben – wie Sie im Dezember berichtet haben – Prospekte, Teaser über Fakten und Vorzüge des FCK an weltweit rund 200 Firmen und Personen verschickt. Da kommen jetzt die ersten Rückläufe. Interessenten geben wir bei Unterzeichnung von Verschwiegenheitsklauseln die Möglichkeit, sich unsere vergangenen und aktuellen Zahlen näher anzuschauen. Wie geht es dann weiter? Die nächste Phase sind dann Management-Gespräche, die mein Vorstandskollege Michael Klatt und ich gemeinsam mit den Interessenten führen. Wir suchen ja keinen Sponsor, sondern einen strategischen Partner, der längerfristig an unsere Seite geht. Wann werden Sie so weit sein, dass etwas Unterschriftsreifes vorliegt? Das dauert erfahrungsgemäß neun bis zwölf Monate, kann natürlich aber auch schneller gehen, wenn jemand sofort Feuer und Flamme ist. Und dann müssen wir mit unseren Mitgliedern eine Rechtsform finden, die so eine Partnerschaft ermöglicht. Dann wird eine Mitgliederversammlung einberufen – denn entscheiden werden die Mitglieder. Wird 2017 ein Schicksalsjahr für den 1. FC Kaiserslautern? Wir müssen bis Ende 2017 Bescheid wissen und sagen können, ob das mit einem strategischen Partner machbar ist. Ansonsten müssen wir andere Lösungen finden. Im Frühjahr steht die Lizenzierung für die nächste Saison an, die Finanzplanung für die – gehen wir mal davon aus – Zweite Liga muss ja zunächst ohne mögliche Millionen eines Investors gemacht werden. Viele Fans machen sich Sorgen um die wirtschaftliche Lage des FCK. Neben der Suche nach einem strategischen Partner läuft das klassische Programm wie die Lizenzierung und die Erstellung eines normalen Budgets für die kommende Saison. Um 2017/18 mache ich mir keine Sorgen. Was macht Sie so optimistisch? Durch den neuen TV-Vertrag mit dem Vier-Säulen-Modell werden wir einen erheblichen Mehrbetrag bekommen. Danach, wenn aus der neuen 20-Jahres-Wertung beim TV-Geld die Meistersaison 1998 rausfällt, wird es spannender. Deshalb ist ja eine gute sportliche Platzierung in dieser Saison auch so wichtig. Auch ohne Abstiegssorgen müssen wir daher bis zum letzten Spieltag alles geben. Investorensuche, Rückrundenstart, Lizenzierung, da hat der FCK einiges vor der Brust – Ihr Gefühl? Ich bin optimistisch und überzeugt, dass wir den richtigen Weg beschreiten. Sicher sein, was am Ende rauskommt, kann man sich im Fußball natürlich nie. | INTERVIEW: OLIVER SPERK