Sport Kein Spiel für Hobbygärtner

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Der vom Abstieg bedrohte FCK empfängt heute Eintracht Braunschweig und dessen pfälzischen Trainer Torsten Lieberknecht.

Verlängert Marcel Gaus seinen zum Saisonende auslaufenden Vertrag beim 1. FC Kaiserslautern oder nicht? Die Antwort, die der Stammspieler des Fußball-Zweitligisten auf diese Frage zu geben pflegt, ist seit Wochen die gleiche: „Es bleibt dabei. Dazu äußere ich mich nicht öffentlich.“ Das heizt die Spekulationen über die Zukunft des schnellen Außenbahnspielers an. Eine für Winter und Frühjahr ganz normale Sache im Profigeschäft – die Fußballerverträge in Mittel- und Südeuropa laufen gewöhnlich bis 30. Juni. Gaus, der im Juli 2013 ablösefrei vom FSV Frankfurt zum FCK kam, wird am 2. August 28 Jahre alt. Der geradlinige Typ mit vorbildlicher Berufsauffassung befindet sich also just in dem Alter, in dem sich Profikicker mehr Gedanken über ihre Zukunft machen als sonst. Es ist die Phase der Karriere, in der viele Spieler den letzten länger laufenden Vertrag abschließen. Da wird gerne intensiver überlegt und gepokert, bevor man eine Entscheidung für diesen oder jenen Arbeitgeber präsentiert. Gaus’ Kollege Robert Glatzel, dessen Arbeitspapier als vor zwei Jahren vom TSV 1860 München II für die Lauterer U23 verpflichteter Vertragsspieler am 30. Juni endet, hat seine Entscheidung, den FCK zu verlassen, am Donnerstag offiziell machen lassen. Sein neuer Arbeitgeber, der Lauterer Zweitliga-Konkurrent 1. FC Heidenheim, hat die ablösefreie Verpflichtung des 23 Jahre alten Stürmers verkündet. Bei Gaus, der in 23 Saison-Einsätzen drei Tore erzielt hat, müssen sich die FCK-Fans noch etwas in Geduld üben. Tatsache ist, dass sowohl Glatzel als auch Gaus an diesem Sonntag vor allem eines wollen – den noch immer vom Abstieg bedrohten Kaiserslauterern zu einem Erfolg im wichtigen Heimspiel gegen Aufstiegsaspirant Eintracht Braunschweig verhelfen (Anpfiff heute 13.30 Uhr). „Wir wissen die Situation einzuordnen“, sagte Gaus, der seit mehr als einem Jahr nicht nur auf der offensiven Außenbahn, sondern alternativ auch als Linksverteidiger eingesetzt wird. „Aber es sitzt keiner mit schlotternden Knien in der Kabine. Wir werden uns nicht verstecken. Wir werden den Ball fordern. Fehler passieren – es geht darum, sie zusammen auszumerzen. Wir kennen die Lage, sie ist nicht neu für uns. Wir haben es immer geschafft, uns zu Hause aus schwierigen Situationen zu befreien.“ Über besondere Motivation seiner Mannschaft angesichts der heiklen Lage im Tabellenkeller neun Spiele vor Saisonende will FCK-Trainer Norbert Meier gar nicht groß reden, die ergibt sich für den alten Hasen im Profifußball ohnehin von selbst. „Diese Jungs haben alle ihr Hobby zum Beruf gemacht.“ Und obwohl der zuletzt arg ramponierte Rasen im Fritz-Walter-Stadion in jeder Sekunde sorgsame Pflege vertragen kann, meinte Meier: „Das alles sollten wir nicht als Hobbygärtner angehen, sondern mit voller Kraft und dem Gefühl: Da bin ich frei, da hab’ ich einfach Bock, Fußball zu spielen.“ In dem ihm eigenen Stil fuhr Meier fort: „Normalerweise musst du als Fußballprofi morgens um vier Uhr aufstehen und schon dreimal ums Hotel laufen, weil du so geil auf dieses Spiel bist.“ Wie effektiv die Nachtruhe der Lauterer in ihrem Mannschaftshotel gewesen ist, werden rund 23.000 Zuschauer heute im Fritz-Walter-Stadion live erleben – gut 20.000 Karten hat der FCK bisher abgesetzt. Durch das 0:2 im Kellerduell bei Arminia Bielefeld vor der Länderspielpause haben sich die Roten Teufel selbst noch mehr in die Bredouille gebracht – auch dafür ist die erneut nicht unbedingt berauschende Besucherresonanz die Quittung. Nicht nur mit Blick auf die Tabelle, auch psychologisch geht’s heute um einiges: Für Braunschweig und seinen Pfälzer Trainer Torsten Lieberknecht sowie für dessen Ex-Klub FCK ist es der Start in eine wichtige englische Woche.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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