Rheinpfalz Kampfhund „Berni“ ist wieder da

„Er kam schwanzwedelnd auf mich zu und hat Küsschen gegeben“, erzählt Nadine Bender von ihrem Wiedersehen mit dem Rüden „Berni“. Der Dieb, der den Hund in der Nacht zum Dienstag aus dem Zweibrücker Tierheim gestohlen hat, setzte ihn am Dienstagabend in einer Telefonzelle in der Luitpoldstraße aus. Dort konnte ihn die Schriftführerin des Tierschutzvereins wieder in Empfang nehmen.

Eine Passantin hatte „Berni“ am Dienstagabend gegen 21 Uhr in der Telefonzelle Luitpoldstraße entdeckt. In der dunklen Straße, in der sich früher das „Raiffeisen“ befand, saß er in einer Telefonzelle. Die Frau verständigte die Polizei, die den Tierschutzverein anrief. „Gott sei Dank ist ,Bernie’ wieder da“, erzählte Nadine Bender gestern erleichtert. Im Tierheim seien einige Tränen geflossen, nachdem der Hund die Nacht zuvor gestohlen wurde, die Mitarbeiter seien sehr besorgt gewesen. Der Dieb hatte ein Schloss geknackt und einen Zaun durchgeschnitten, um gezielt den den Mischling der Rasse American-Staffordshire-Terrier mitzunehmen (wir berichteten gestern). „Berni“ ist ein Kampfhund, der laut Zweibrücker Tierheim gut mit Menschen zurechtkommt, aber nicht mit anderen Hunden. Deshalb sei man froh, dass er nicht einfach laufen gelassen, sondern „gesichert“ abgesetzt wurde. Die Mitarbeiter des Tierheims, das vom Tierschutzverein Zweibrücken Stadt und Land betrieben wird, haben eine Vermutung: Der Dieb habe mitbekommen, auf welch großes Interesse „Bernis“ Verschwinden im Internet stieß. Das Tierheim hatte den Diebstahl am Dienstagmorgen im sozialen Netzwerk Facebook öffentlich gemacht. Bis Dienstagabend habe der Artikel über „Berni“ mehr als 330.000 Menschen erreicht. Dem Dieb sei daher womöglich „der Allerwerteste auf Grundeis gegangen, und er hat ihn deshalb wieder ausgesetzt“, schreibt das Tierheim im Internet. „Der Dieb hat wohl gedacht, ,Mit dem Hund kann ich jetzt erst mal sowieso nicht mehr vor die Tür, weil ihn jeder kennt’“, erklärt Bender. Und er habe sich wohl auch nicht getraut, am Tierheim noch mal vorbeizufahren und „Berni“ direkt abzugeben. Am Dienstag sei dort zudem das Ordnungsamt Streife gefahren. Das Tierheim wolle nun in die Sicherheit des Geländes investieren. „Wie genau, darüber müssen wir uns erst mal Gedanken machen“, so Bender. Es dürfe nicht zu viel kosten. „Vielleicht findet sich ja ein Schlosser, der bereit ist, uns zu helfen.“ Auch hoffe man immer noch, „Berni“ bald in ein gutes Zuhause abgeben zu können. „Für uns ist erst mal wichtig, dass ,Berni’ wieder da ist“, sagt Nadine Bender. Dem etwa anderthalbjährigen Mischling gehe es gut, er habe die Entführung unbeschadet überstanden. (sbn)

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