Zweibrücken Internet-Empfang für alle vier Plätze

Smartphones und Internet gehören im Jahr 2015 praktisch zur Grundausstattung. Nahezu jeder Lebensbereich wird davon beeinflusst. Auch unterwegs möchte man nicht auf den schnellen Blick in soziale Netzwerke, Chats und Nachrichtendienste verzichten. Für Städte und Gemeinden stellt dies eine Herausforderung dar: Zu einer attraktiven Innenstadt gehört vermehrt offener Internetzugang – flächendeckend und am besten kostenlos. Wie sieht das in Zweibrücken aus?

Vergangenes Jahr kündigte die Stadt an, bis 2015 in der Innenstadt WLAN anzubieten. Das erste Quartal ist längst um, Zeit für den Selbsttest! Ausgerüstet mit einem Smartphone geht es auf Erkundung: Kann man in der Zweibrücker Innenstadt online gehen? Und wenn ja, wie lange und bei wem? Erster Halt: Herzogplatz. Das Smartphone findet einen offenen Zugang von Kabel Deutschland. Doch die Einwahl klappt nicht. Zeitüberschreitung. Auf dem Hallplatz wird der Empfang etwas besser, die Verbindung steht, ist aber sehr langsam. Beim Gang durch die Fußgängerzone kommt kein weiterer kostenloser Anbieter dazu. Nach drei Stunden kreuz und quer durch die Innenstadt ist die Ausbeute überschaubar: Zwar gibt es haufenweise private Netzwerke von Anwohnern, aber die sind allesamt verschlüsselt und daher abgeschottet. Ebenso gibt es einen kostenpflichtigen Zugang der Deutschen Telekom. Nur der erwähnte Kabel-Deutschland-Hotspot ermöglicht kostenlos „Surfen beim Shoppen“ und reicht über die gesamte Fußgängerzone, selbst bis zum Zweibrücker Schloss. An der Festhalle gibt es ein auf das Gebäude beschränktes, offenes Netz für Gäste. Im Biergarten an der Schließ kann man sich mit einem Gästepasswort einloggen. An der Gottlieb-Daimler-Straße finden sich die Netzwerke von McDonalds, Burger King und Subway, in der Wilkstraße können sich Kunden des Globus Baumarktes einloggen. Das Outlet am Flughafen bietet seinen Kunden ebenfalls drahtlosen Zugang. An dieser Stelle endet der Selbstversuch. Es gibt also vereinzelte kostenlose Zugangspunkte, aber verteilt auf verschiedene Anbieter, die nicht mit der Stadtverwaltung zusammenarbeiten. Zeit, die zuständigen Stellen aufzusuchen. Anne Kraft vom Amt für Wirtschaftsförderung teilt auf Anfrage mit, dass die Stadt sich in der finalen Phase des 2014 angekündigten Projektes befindet. Genaueres könne sie gegenwärtig nicht sagen und verweist auf die kommende Woche. Dann könne man konkrete Angaben machen. Es passiert also offensichtlich etwas. Heinz Braun, der Pressesprecher der Stadt, informiert montags bereitwillig über den Stand der Dinge: „Ich hoffe, man kann jetzt im Mai endlich online gehen.“ Die Stadt Zweibrücken beschränkt sich mit ihrer neuen Internetdienstleistung auf die Abdeckung des Alexanderplatzes mit Busbahnhof und des Hall-, Herzog- und Goetheplatzes. Damit sind die beiden Gastronomieschwerpunkte in der Innenstadt abgedeckt. Die Fußgängerzone an sich, in der sich hauptsächlich Geschäfte für Laufkundschaft befinden, wird nicht gezielt mit WLAN versorgt, dort bleibt es beim Angebot von Kabel Deutschland. Zwei Antennen sind für die Versorgung der geplanten Bereiche nötig – eine Antenne am ehemaligen City-Outlet und eine am Herzogplatz, die am Rathaus montiert wird. Die Kosten für die Hardware übernimmt der Verein „Zukunftsregion Westpfalz“ aus Kaiserslautern. Die Installation erfolgt auf Kosten der Stadt durch die Firma Transkom aus Kaiserslautern, die auch den technischen Betrieb und die Wartung übernimmt. Die laufenden Kosten von voraussichtlich etwa 90 Euro im Monat übernehmen die Stadtwerke. Transkom ist ein Provider, der seit 15 Jahren 50 Hotspots in Kaiserslautern und seit 2004 das dortige freie Internet betreibt. Die Bandbreite des neuen Dienstes wird groß genug sein, um auch den Download von Bildern und das Anschauen von Videos zu ermöglichen, wobei natürlich auch der eigene Standort und die aktuelle Auslastung eine Rolle spielen wird. Zugangsbeschränkungen wird es keine geben. Bis zu tausend Menschen sollen sich gleichzeitig in das Netz einloggen können. Die Antenne am Alexanderplatz wird Transkom zufolge diese Woche aufgestellt, die am Rathaus dann zügig im Anschluss. Den genauen Starttermin will die Stadt Zweibrücken noch bekanntgeben.

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