Kaiserslautern Immer schön auf der Hut

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Unser heutiges Bild zeigt Klara. Sie ist die nette Dame, die ihr Maul gerade weit aufreißt, um dem armen Luke ordentlich die Meinung zu bellen. Im Lauterer Erdmännchengehege hat sie die Hosen an.

Erdmännchen gehören zur Tierfamilie der Mangusten, die ich dir bereits vorgestellt habe. Sie werden in der Regel nicht größer als 35 Zentimeter – ohne Schwanz. Der kann es allein auch noch mal auf etwa 25 Zentimeter bringen. Genau wie Zebramangusten leben Erdmännchen in Familienverbänden mit einer klaren Aufgabenteilung. Der Anführer ist meist ein Weibchen, das sich ein Männchen als Partner aussucht. Mit dem bekommt es dann Nachwuchs, während alle anderen Tiere im Rudel sich nicht fortpflanzen dürfen. Die Chefin Klara aus Lautern ist leider etwas wählerisch. Deshalb gab es da in letzter Zeit keine kleinen Erdmännchen mehr. Wenn du dir mal Zeit nimmst, um das Rudel im Zoo zu beobachten, wird dir auffallen, dass es in dem Gehege eigentlich immer einen Außenseiter gibt. Eines der Tiere hält sich ein bisschen abseits von den anderen auf und guckt sich um – oft steht es dabei sogar auf den Hinterbeinen und stützt sich mit dem Schwanz auf dem Boden ab, um das Gleichgewicht zu halten. Das ist der Aufpasser, also quasi der, der Schmiere steht. Dafür gibt es einen guten Grund: Erdmännchen leben normalerweise in Südafrika, vor allem in Savannen und Halbwüsten, wo es viele große Raubtiere gibt, die sich den Magen gern mit Mangustenfleisch vollschlagen. Damit es keine bösen Überraschungen gibt, passt einer auf, während die anderen faul in der Sonne liegen, nach Futter suchen oder den Nachwuchs hüten. Dabei muss übrigens jeder mal jede Aufgabe übernehmen, sodass niemand zu kurz kommt. Auf den Hinterbeinen stehen die Wächter, weil sie so größer sind und mehr sehen können. Wenn es gefährlich wird, stoßen sie einen lauten Warnruf aus und alle verschwinden ratzfatz in schützenden Gängen und Höhlen unter der Erde. Das funktioniert vor allem deshalb, weil Erdmännchen sehr gute Augen haben. Einen Adler oder Schakal erkennen die Wächter schon auf große Entfernung und geben Alarm. Die kleinen Mangusten selbst ernähren sich vor allem von Insekten und Eidechsen, aber auch von Skorpionen und Vögeln sowie von deren Eiern. Auf der Suche nach Essen scharren sie mit ihren Vorderpfoten, an denen lange, scharfe Krallen sind, oft ausgiebig in der Erde herum. Deshalb werden sie hin und wieder auch „Scharrtiere“ genannt. (yns)

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