Rheinpfalz Im Schatten des Doms

Der Kaiserdom zu Speyer ist schon von weithin sichtbar und das Wahrzeichen der ganzen Stadt. Doch nicht nur für den Dom ist Speyer bekannt, sondern auch für seinen pittoresken Stadtkern mit vielen historischen Häusern. Die Kernstadt ist auch ein attraktives Wohngebiet, sagt Oberbürgermeister Hansjörg Eger.

Wer in der Kernstadt von Speyer wohnt, kann alles schnell erreichen: Geschäfte, Restaurants, Kindergärten, Schulen, Arztpraxen, Museen und Ämter. „Unsere Innenstadt ist sehr kompakt“, sagt Speyers Oberbürgermeister Hansjörg Eger. „Das hat viele Vorteile. Wir sind eine brummende Kleinstadt mit einem für ihre Größe überaus vielfältigen Angebot was Kultur und Sport angeht.“ Die flächenmäßig kleinste kreisfreie Stadt von Rheinland-Pfalz hat eine lange Geschichte vorzuweisen, die in der heutigen Kernstadt ihren Anfang nahm. Davon zeugen viele unter Denkmalschutz stehende Gebäude und touristische Sehenswürdigkeiten – allen voran der Kaiserdom und das Historische Museum der Pfalz. Trotz der vielen Menschen, die die Speyerer Innenstadt besuchen, müsse man als Bewohner keine Angst haben, dass jeden Tag Halligalli herrsche, betont Eger. Festivitäten wie Altstadt- oder Brezelfest müsse man allerdings in Kauf nehmen. „Natürlich ist die Maximilianstraße unsere Flaniermeile, aber schon in den Seitengassen findet man idyllische Plätze. Auch in der Innenstadt kann man ruhig wohnen.“ Ziel der Stadt sei es, die Innenstadt als Wohnbereich systematisch aufzuwerten und weiterzuentwickeln. Dabei setzten Eger und sein Stadtrat vor allem auf Sanierung, Lückenbebauung und Umnutzung. „Wir haben auch immer das Kleinklima im Blick“, betont der Oberbürgermeister. „Da kann man viel durch begrünte Innenhöfe oder Entsiegelung erreichen.“ Zudem gelte es, das Verkehrsaufkommen in der Innenstadt so gering wie möglich zu halten. In der Innenstadt gibt es gleich mehrere Stellen, an denen neue Wohnquartiere in Planung sind. Ein Beispiel ist das Alte Konviktgelände, das noch dem Bistum Speyer gehört. Die Kirche will es verkaufen und die Stadt beim Bieterverfahren ins Boot holen. „Wir können also Einfluss nehmen, was dort geschehen wird“, betont Eger. Wenn es nach ihm geht, soll dort Wohnraum für junge Familien entstehen. Das denkmalgeschützte Areal Marienheim in der Ludwigstraße ist bereits in Wohnraum umgewandelt werden. „Bei so viel historischer Bausubstanz ist Denkmalschutz natürlich immer ein Thema“, gibt der Oberbürgermeister zu bedenken. „Wir wollen aber unser historisches Stadtbild in jedem Fall erhalten. Wer hier wohnen oder bauen möchte, muss die Auflagen beachten.“ Doch das Wohnen in historischen Gebäuden habe für viele Menschen einen Reiz, weiß Hansjörg Eger. „Wir haben wenig Leerstände in der Kernstadt, es ist eine beliebte Wohngegend.“ So gut wie abgeschlossen ist die Umgestaltung des Normand-Geländes am Rand der Kernstadt. Aus der Kaserne wurden mehrere Wohneinheiten. Das Prestigeprojekt für die Zukunft ist allerdings die Bebauung des Erlusgebiets in fünf Bauabschnitten direkt am Rhein. 300 Wohneinheiten mit Blick auf den Kaiserdom sind geplant. Doch zuerst stehen die Arbeiten am Hochwasserschutz an. „Erst wenn die abgeschlossen sind, kann dort gebaut werden“, sagt Eger. DIE SERIE Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden aus der Pfalz vor. ZWEI FRAGEN - ZWEI ANTWORTEN Hansjörg Eger (51) ist gebürtiger Speyerer und seit Anfang 2011 Oberbürgermeister der kleinsten kreisfreien Stadt in Rheinland-Pfalz. Wo ist Ihr Lieblingsplatz in der Speyerer Kernstadt? Das variiert je nach Jahreszeit und Stimmung. Es gibt sehr viele schöne Plätze. Bei schönem Wetter ist der Blick vom Altpörtel auf die Stadt wunderschön. Im Frühling hat der Domgarten eine wunderbare Atmosphäre. Warum sollte man herziehen? Weil wir so viel zu bieten haben. In der Kernstadt ist alles sehr kompakt und fußläufig erreichbar. Trotz des Innenstadt-Trubels gibt es viele ruhige Ecken. (iak)

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