Wirtschaft Ifa startet mit Rekordzahlen

Die größte Elektronikmesse der Welt in Berlin erwartet mehr als 250.000 Besucher und soll die Geschäfte mit digitalen Innovationen für Zuhause kräftig ankurbeln.

Fernseher im Riesenformat mit Sprachsteuerung, vernetzte Waschmaschinen, intelligente Kühlschränke, digitaler Komfort im Auto – wer sich für Innovationen der Elektronikbranche interessiert, kommt in den nächsten zehn Tagen an der Hauptstadt kaum vorbei. Von morgen bis 5. September läuft in den Messehallen unterm Berliner Funkturm die 58. Internationale Funkausstellung. Mit 1814 Ausstellern auf 161.200 Quadratmetern vermieteter Fläche ist auch die Ifa 2018 eine Rekordveranstaltung und zum elften Mal in Folge ausgebucht. „Nirgendwo auf der Welt werden so viele Produkte für das digitale Leben an einem Ort zusammengeführt“, unterstreichen der Veranstalter, die landeseigene Messe Berlin, und der Träger, die Branchenvereinigung gfu Consumer & Home Electronics. Zu den Neuheiten auf der Ifa gehören nach deren Angaben noch größere und flachere TV-Bildschirme sowie Kameras für 360-Grad-Videos. Auch Sprachsteuerungen für Medien und das vernetzte Haus werden präsentiert, ebenso verbesserte 3D-Drucker und Armband-Computer für die Freizeit. Erwartet werden wieder mehr als 250.000 Gäste und Fachbesucher aus aller Welt. Die Ifa soll die Geschäfte der Branche und die Kauflust bei den Verbrauchern anheizen. Allein voriges Jahr wurden den Angaben zufolge auf der Messe Aufträge von rund 4,7 Milliarden Euro zwischen Industrie und Handel vereinbart. In Deutschland gab es im ersten Halbjahr für die Branche kaum noch Zuwachs, in der klassischen Unterhaltungselektronik mit TV-, Video- und Audiogeräten schrumpften Umsätze und verkaufte Stückzahlen deutlich. Vor allem das Geschäft mit Fernsehern blieb unter den Erwartungen. Die weiterhin stark gefragten Smartphones glichen die Einbrüche aber unterm Strich aus. Allein in Deutschland setzte die Branche voriges Jahr rund 27 Milliarden Euro mit Konsumelektronik um. Weltweit wird für 2018 ein Umsatz von 854 Milliarden erwartet und ebenso wie in Deutschland ein leichtes Plus von 1 Prozent. Seit zehn Jahren präsentieren auf der Ifa auch die Hersteller von Elektrohausgeräten ihr neuen Kühlschränke, Waschmaschinen, Staubsauger und Mixer. Die Ausstellerzahl hat sich seither verdreifacht. Zuletzt schwächelten auch hier die Erlöse etwas, doch zumindest global soll der Umsatz in diesem Jahr wieder kräftig anziehen. Bei Großgeräten sollen die Erlöse um gut 2 Prozent auf 178 Milliarden Euro wachsen, bei Kleingeräten um 8 Prozent auf 48 Milliarden Euro. Dafür sollen viele Innovationen sorgen, etwa Waschmaschinen, die im vernetzten Haus per Smartphone gesteuert werden können. Dabei kann der Nutzer zum Beispiel Tipps zur Wäschepflege oder zum Energiesparen erhalten. Intelligente Herde und Kühlschränke wiederum können Rezepte für Kochen und Ideen liefern, was man mit den vorhandenen Vorräten zubereiten kann. Viele digitale Innovationen haben sich bisher allerdings nicht am Markt durchgesetzt, weil sie Verbrauchern zu teuer oder zu kompliziert erscheinen. Experten erwarten dennoch, dass die Sprachsteuerung von Geräten und die Künstliche Intelligenz neuer Produkte letztlich die Käufer überzeugen werden. Auf der Ifa Next in Messe-Halle 26 können Besucher einen Blick in die Zukunft werfen. Dort zeigen 125 junge Unternehmen aus 21 Ländern ihre Ideen, unter anderem zur vernetzten Mobilität, die auch auf der begleitenden Fachtagung „Shift Automotive“ beleuchtet wird. Nils fragt INFO: Die Internationale Funkausstellung ist von morgen bis 5. September täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt kostet 17,50 Euro, ermäßigt sowie im Vorverkauf 13 Euro. Im Sommergarten sind für abends Popkonzerte mit Stars wie Wanda, Clueso und James Blunt angekündigt. Dafür gibt es kombinierte Tickets.

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