Speyer Hunde stören Badegäste im Binsfeld

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Immer mehr Vierbeiner laufen ohne Leine zwischen den Badegästen am Binsfeld umher, springen ins Wasser und schwimmen im See. Davon berichten Stammbesucher. Dabei müssen Hunde angeleint sein, und ins Wasser dürfen sie sowieso nicht, wie die wenigen Hinweisschilder informieren. Nun will die Stadtverwaltung eingreifen.

Am vergangenen Sonntag sind Polizisten im Binsfeld angerückt, weil sich Badegäste von Hunden belästigt fühlten. „Es gab einen Einsatz“, bestätigte Andreas Hellwich, Sprecher der Polizeiinspektion Speyer, auf Anfrage. Nach seiner Auskunft sind nicht angeleinte Hunde zwischen Binsfeld-Gästen herumgelaufen; die ärgerten sich darüber und riefen die Beamten. Der unbekannte Mann, der am Sonntag mehrere Vierbeiner in dem Naherholungsgebiet von der Leine ließ, war bei der Polizeikontrolle nicht mehr an Ort und Stelle, teilte der Sprecher mit. „Wir melden solche Vorfälle der Stadtverwaltung. In diesem Jahr ist es das erste Vorkommnis im Binsfeld“, informierte Hellwich. „Es sind gemeinsame Kontrollen mit der Stadt in dem Gebiet geplant“, sagte er weiter. Für die Durchsetzung der Vorschriften im Bereich der Badeseen seien in erster Linie die Mitarbeiter der Stadtverwaltung zuständig, unterstrich der Polizeisprecher. Wenn es allerdings Anzeigen beispielsweise wegen Körperverletzung oder Beleidigung gebe, dann seien seine Kollegen gefragt. Informationen der RHEINPFALZ, wonach bei dem Vorfall vor sechs Tagen ein Badegast durch die Krallen eines Hundes verletzt wurde, konnte Hellmich nicht bestätigen. „Davon ist uns nichts bekannt“, sagte er. Im vergangenen Jahr wurde ein Speyerer, der mit Familienangehörigen oft zum Schwimmen in das Naherholungsgebiet kommt, von einem freilaufenden Hund gebissen, wie der Betroffene berichtete. Er rief damals nicht die Polizei. „Freilaufende Hunde haben hier in den vergangenen Jahren stark zugenommen“, sagte auf Anfrage Kiosk-Pächter Patrick Keller. Es habe sich herumgesprochen, dass es im Binsfeld im Gegensatz zu anderen Badewässern in der Region kaum Kontrollen durch die Stadt gebe. „Ich weise Hundehalter immer wieder darauf hin, dass es verboten ist, wenn sie ihre Tiere von der Leine oder ins Wasser lassen. Doch die meisten wollen davon nichts wissen“, sagte Keller. Im April dieses Jahres habe er mit einem Mitarbeiter des städtischen Ordnungsamts über das Problem gesprochen. „Mir wurde versprochen, dass ich ein mobiles Verbotsschild bekomme. Das kann ich morgens rausstellen und abends wieder reinholen, damit es nicht kaputtgemacht oder gestohlen wird“, informierte Keller. Doch passiert sei bisher noch nichts. Auch fest installierte Hinweistafeln, die es früher unweit seines Kiosks gegeben habe, die allerdings von Unbekannten zerstört worden seien, wurden noch nicht ersetzt. Matthias Nowack, Sprecher der Stadtverwaltung, teilte mit, dass das Thema im Rathaus bekannt sei und sich eine „verwaltungsinterne Arbeitsgruppe, ergänzt durch die Polizei“ damit beschäftige. Mitarbeiter der Verwaltung hätten auch in der Vergangenheit „vereinzelte Kontrollen im Binsfeld durchgeführt“. In den nächsten Tagen soll es zudem eine Begehung des Naherholungsgebiets mit der Beigeordneten Stefanie Seiler (SPD), der städtischen Ordnungsabteilung und der Polizei geben. Was das von Kiosk-Betreiber Keller gewünschte mobile Verbotsschild angeht, solle „zügig Abhilfe“ geschaffen werden. Nowack informierte darüber, dass zwei der städtischen Hinweistafeln mit Verhaltensregeln für Badegäste und anderweitig Erholungssuchende an dem Weg vom Parkplatz bei Otterstadt zum Hauptstrand am Binsfeldsee „mutwillig zerstört beziehungsweise abgeschraubt“ worden seien. Die Schilder sind als Teile der Serie „Treffpunkt Natur in Speyer“ aus dem Naturschutz-Etat angeschafft worden, wie der Pressesprecher erklärte. Für einen zeitnahen Ersatz hätten die finanziellen Mittel gefehlt. Sobald die bereitstünden, gebe es auch neue Tafeln.

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