Neustadt Höflichkeit auch ohne Händedruck

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Mehr Sicherheit für die Patienten durch eine bessere Händehygiene: Das war das Ziel eines Aktionstags, den das Krankenhaus Hetzelstift gestern im Foyer des Hauses veranstaltet hat. Das Haus will weg vom Händedruck zur Begrüßung und wirbt dafür um Verständnis.

Die Black Box bringt es buchstäblich ans Licht: ein bisschen Desinfektionsmittel, husch-husch zwischen den Händen verrieben, bringt nicht viel. Zahlreiche Stellen sind nicht mit Desinfektionsmittel benetzt worden und somit weiterhin Tummelplätze für Bakterien. Und damit besonders für Kranke ein Risiko. Hände desinfizieren will also gelernt sein. Besonders für die Mitarbeiter im Krankenhaus ist das wichtig, um beispielsweise Wundentzündungen zu vermeiden. „Die zehn häufigsten Gründe bei der Übertragung von Keimen sind die zehn Finger“, erklärt Dierk Vagts, Ärztlicher Direktor des Hetzelstifts. Im Hetzelstift sorgt ein Hygiene-Team aus Ärzten und Pflegern dafür, dass die Hände richtig desinfiziert werden und auch sonst alle Hygiene-Vorschriften eingehalten werden. Jetzt geht das Haus noch einen Schritt weiter. „No hand shake“ steht auf den Buttons, die die Mitarbeiter gestern beim Aktionstag im Foyer des Hauses trugen: Das Hetzelstift empfiehlt seinen Mitarbeitern, auf das Händeschütteln zu verzichten. Eine Anordnung sei das aber nicht, so Vagts. Aber eben eine Empfehlung, die das Ziel habe, die Sicherheit der Patienten zu erhöhen. Ein Krankenhaus sei eben ein Ort mit überdurchschnittlich vielen Keimen und überdurchschnittlich vielen Personenkontakten. Die Empfehlung sei im Hetzelstift ein Jahr lang besprochen und vorbereitet worden, sagt Vagts. „Natürlich gab es auch Bedenken, dass das unhöflich wirken könne.“ Wichtig sei deshalb, Patienten und Besuchern klar zu machen, dass die Entscheidung ihrer eigenen Sicherheit dient. Deshalb auch der Aktionstag. Außerdem sollen Informationsflyer und Plakate für Klarheit sorgen. Die meisten Patienten nähmen die Entscheidung positiv auf, sagt Vagts. Um die Einhaltung der Hygiene-Vorschriften kümmert sich im Hetzelstift ein Team aus Ärzten und Pfleger. Zurzeit wird außerdem ein Krankenhaushygieniker ausgebildet - das ist ein speziell ausgebildeter Arzt. Seine Aufgabe ist es unter anderem, Infektions- und Resistenzstatistiken zu erstellen und auszuwerten.

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