Frankenthal Hängepartie am Haltepunkt Süd

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Nachgehakt: Am Bahnhaltepunkt Süd ist weiter unklar, wann die Stadt mit dem geplanten Ausbau desUmfelds beginnen kann. Dabei halten dort seit über einem Monat Züge. „Der Zwischenstand ist unbefriedigend“, sagte Bürgermeister Martin Hebich (CDU) auf RHEINPFALZ-Nachfrage.

Bereits im Oktober 2013 hatte der städtische Planungs- und Umweltausschuss die „Entwurfsplanung für den Haltepunkt Süd“ gebilligt. Die Kosten für die barrierefreie Anbindung und den Bau von Fahrrad-Abstellanlagen auf beiden Seiten, den Ausbau der Bushaltestelle in der Hammstraße, Entwässerung und Grünarbeiten werden darin mit gut 500.000 Euro veranschlagt; dazu kommen Planungskosten von rund 155.000 Euro. Vom Land könne man zu den Baukosten einen Zuschuss von bis zu 85 Prozent erwarten, sagte Hebich; einen entsprechenden Förderantrag habe die Stadt Anfang 2014 gestellt. Darüber entschieden sei aber leider bis heute nicht – „und ein vorzeitiger Baubeginn ist nicht möglich“. Im Nachtragsetat 2015 ist festgehalten, dass die Stadt den Bau nun erst für 2016 plant. Seit dem 14. Juni halten alle Züge der Regionalbahnlinien zwischen Ludwigshafen und Frankenthal am Haltepunkt Süd: tagsüber sind es in der Regel vier bis sechs Verbindungen pro Stunde. Mit dem Fahrplanwechsel im Dezember soll die Strecke von Frankenthal über Freinsheim und Grünstadt nach Ramsen dazukommen; die Bahn will hier dann neue, besonders spurtstarke Triebwagen des Typs Lint einsetzen (wir berichteten am 8. Juli). So erfreulich Hebich diese Verbesserungen des Angebots findet, so kritisch sieht er die Zusammenarbeit mit der Bahn AG. Obwohl man Gespräche über die richtige Anbindung des Haltepunkts Süd an die Brücke für Fußgänger und Radler (Schneckennudel) geführt und Vorschläge dazu ausgetauscht habe, habe die Bahn beim Bau in einigen Punkten letztlich auf eigene Faust agiert. So habe sie das Geländer dort ausgetauscht, durch ein „Provisorium“ ersetzt und Schilder so installiert, dass diese in den Fuß- und Radweg hineinragten. Beim Thema Stellplätze sieht die städtische Planung vor, dass auf beiden Seiten der Bahnstrecke jeweils nur zwei Behindertenparkplätze neu ausgewiesen werden sollen. „Unseres Erachtens gibt es genügend Parkplätze im Umfeld“, sagte Hebich. Man werde die Entwicklung zunächst beobachten. Sollte sich deutlich erhöhter Parkdruck ergeben, könnte die Stadt noch eine Fläche zur Verfügung stellen, die zurzeit vom Autohaus Bürkle genutzt werde. Ein aktueller Mangel am Haltepunkt Süd fällt besonders ins Auge: Weil es noch keine richtigen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder gibt, sind täglich Dutzende provisorisch am Bauzaun oder am Brückengeländer angekettet. Die städtische Planung sieht vor, dass in der Nähe der Schneckennudel auf der Westseite Richtung Carl-Bosch-Ring 24 Fahrradständer und 16 abschließbare Radboxen aufgestellt werden sollen. 35 Fahrradständer und zwölf Boxen sind auf der Ostseite an der Hammstraße vorgesehen. Wenn man anfangen könne zu bauen, sei das zügig umsetzbar, sagte Hebich: „Da sind wir in einigen Wochen fertig.“ Das für die Zuschussfrage zuständige Mainzer Ministerium des Innern, für Sport und Infrastruktur tut sich offenbar schwer mit dem Thema. Eine RHEINPFALZ-Anfrage zum Haltepunkt Süd liegt dort seit Freitag, 17. Juli - bislang unbeantwortet. Die Fragen: Wann kann voraussichtlich über den Zuschussantrag der Stadt entschieden werden? Und: Sieht das Land angesichts der aktuellen Lage die Möglichkeit, der Stadt doch den vorzeitigen Baubeginn zu gestatten? Am Donnerstag, 23. Juli, haben wir in Mainz nachgehakt. Ja, die Anfrage liege vor, bestätigte eine Sprecherin des Ministeriums; der zuständige Kollege werde zurückrufen. Darauf wartet die Redaktion weiterhin.

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