Rheinpfalz Gute Dorfgemeinschaft

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Schneckenhausen liegt rund 15 Kilometer nördlich vom Oberzentrum Kaiserslautern im Nordpfälzer Bergland. Vom Bauerndorf hat es sich in eine Wohngemeinde verwandelt, in der die Vereine eine wichtige Rolle spielen. Zurzeit verkauft die Gemeinde ein erschlossenes Baugrundstück in einem Neubaugebiet.

Der Ortsname mag in die Irre führen, doch es sind nicht die Schnecken, die in Schneckenhausen hausen. Vielmehr gab Snako, ein Angehöriger des nahen Otterberger Klosters, dem knapp 600 Seelen zählenden Dorf seinen Namen. Lebten die Menschen früher von der Landwirtschaft, pendeln sie heute vorwiegend in die nächstgelegenen größeren Orte. „Es lohnt sich, in Schneckenhausen zu wohnen“, lässt Ortsbürgermeister Konrad Schiwek keinen Zweifel an der Lebensqualität. Gerade der Zusammenhalt in der Bevölkerung, getragen von den Vereinen und deren Aktivitäten, macht aus seiner Sicht das Leben in dem beschaulichen Dorf lebenswert. Die Bürger nehmen Anteil, wenn es um die Zukunft ihrer Gemeinde geht. So wurde ein großer Teil der Arbeiten von dem 2013 fertiggestellten Multifunktionsplatz in Eigenleistung gestemmt. Nachdem 2014 mit der Dorfmoderation begonnen wurde, ist nun der Antrag auf Anerkennung als Schwerpunktgemeinde gestellt. Sollte eine positive Entscheidung fallen, wird unter anderem das Bürgerhaus mit den Fördergeldern barrierefrei zugänglich gemacht, damit die Senioren weiterhin ihre monatliche Plauderstunde darin abhalten können. 2008 erfolgte der Spatenstich für das Neubaugebiet „Neue Ziegelhütte“. Von den 13 Grundstücken ist nur eines mit einer Größe von etwas mehr als 500 Quadratmetern noch nicht verkauft. Es liegt neben dem Kreisverkehr und wird deswegen günstig veräußert. In der Ortslage selbst gibt es etwa drei unbebaute Bauplätze in Privatbesitz und etwa sieben Leerstände. Darunter befindet sich auch ein kleines Häuschen, in dem eine Metzgereifiliale ihren Sitz hatte. Nachdem sie vor zwei Jahren geschlossen hat, gibt es nur noch eine Bäckereifiliale im Ort, die auch einige Lebensmittel führt. Weitere Einkaufsmöglichkeiten bestehen in den umliegenden Orten. Die jüngsten Einwohner werden per Bus in die Nachbargemeinde Schallodenbach zu Kindertagesstätte und Grundschule gebracht. Einmal im Monat hält eine Allgemeinmedizinerin aus Schallodenbach im Bürgerhaus eine Sprechstunde ab. Schnelles Internet ist im gesamten Ort verfügbar. Der eventuelle Bau von Windrädern ist vorerst drei Jahre lang wegen eines Rotmilan-Brutpaares auf Eis gelegt. In Schneckenhausen wohnen die Besitzer von rund 50 Pferden, weswegen der Ort auch „Dorf der Pferde“ genannt wird. Hier wird auch die fast ausgestorbene Rasse Pfalz-Ardenner gezüchtet. Die Pferdefreunde engagieren sich als loser Zusammenschluss ebenfalls am dörflichen Leben. Musik- und Männergesangverein betreiben gemeinsam in Eigenregie eine Festhalle. „Ich hoffe, dass wir auch weiterhin eine so gut funktionierende Dorfgemeinschaft haben und dass sich auch Neubürger daran beteiligen“, hält Schiwek fest. „Wer will, wird mit offenen Armen aufgenommen.“ Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden aus der Pfalz vor. Zwei Fragen – zwei Antworten Konrad Schiwek ist seit 2014 im Amt. Schon zuvor war der Ortsbürgermeister von Schneckenhausen im Gemeinderat und als Erster Beigeordneter engagiert. Der 60-Jährige ist Ehemann und Vater einer erwachsenen Tochter. Wo ist Ihr Lieblingsplatz?
Auf dem Hundsbuckel. Von der Anhöhe aus sieht man den ganzen Ort. Ich gehe oft mit meiner Frau dorthin spazieren. Weshalb sollte man herziehen? Schneckenhausen ist eine schöne, aktive Gemeinde mit großem Zusammenhalt. Übers Jahr richten hauptsächlich die Vereine viele Veranstaltungen aus.

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