Bad Dürkheim Goldener Winzer verzaubert Gala-Gäste in Bad Dürkheim

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Nicolai Friedrich ist der 43. Träger des Ordens, den die Karnevalsgesellschaft Derkemer Grawler vergibt.

„Zauberhaft, charmant“ – mit diesen Attributen wurde der 43. Träger des Goldenen Winzers, Nicolai Friedrich, während seiner Vorstellung beim Gala-Abend der Karnevalsgesellschaft „Derkemer Grawler“ an den Tischen der Besucher im Kurhaus bedacht. Aus „Nicolai Friedrich, wer ist das“,bei der Vorstellung des nächsten Winzer-Preisträgers bei der Mitgliederversammlung der Karnevalsgesellschaft wurde am Freitagabend ein „Nicolai Friedrich, Wahnsinn.“ Als die zweite Vorsitzende der Grawler, Linda Wingerter, in der Jahreshauptversammlung verkündete, dass Zauberweltmeister Friedrich der „Goldene Winzer“ des Jahres 2017 werde, blickte sie zunächst in fragende Gesichter. Wingerter war darauf vorbereitet und stellte den Magier in einem Video vor. Wingerter empfand ihn damals als eine Bereicherung für die bisherige Ahnengalerie der Goldenen Winzer – unter anderem, weil er ein ausgewiesener Weinliebhaber und in „jeder Form unterhaltsam“ sei. Wie Recht sie behalten sollte. Seine Unterhaltsamkeit stellte der 43. Goldene Winzer der Stadt Bad Dürkheim mit seiner Show am Freitagabend mehr als nur unter Beweis, er schlug die Besucher im voll besetzten Großen Saal des Kurhauses in seinen Bann. Mehr als verblüffend der Trick mit der Zahl über 30 und unter 100, die sich jemand aus dem Publikum ausdenken sollte. Nicht nur, dass Friedrich die Zahl richtig wusste, er präsentierte zudem 16 im Quadrat angeordnete Zahlen, deren Summe, egal, ob längs, quer oder diagonal gelesen, immer die gesuchte Zahl ergaben. „Weibliche Intuition“ nannte er das Herausfinden des fehlenden Teils eines Mona-Lisa-Puzzles aus hunderten kleinen Puzzle-Teilen durch eine Zuschauerin. Diesen „Mona-Lisa-Trick“, hat er dem berühmten Kollegen David Copperfield verkauft. Ob Bürgermeister und Zauberlehrling Christoph Glogger auch nur die leiseste Ahnung bekommen hatte, an welcher Stelle er bei dem Seidenpapiertrick ausgetrickst wurde? In ihrer launigen, gemeinsamen Laudatio hatten Grawler-Sitzungspräsident Horst Seitz und seine Stellvertreterin Heike Zabeck festgehalten, dass der 43. Goldene Winzer der Stadt Bad Dürkheim 1976 in Offenbach zur Welt gekommen ist und um seine Mutter zu beruhigen, höchst erfolgreich Jura studiert und in Frankfurt eine Anwaltskanzlei hat. Im zarten Alter von vier Jahren sei er nach einem Zirkusbesuch einzig und allein von dem Zauberer beeindruckt gewesen. Zaubern wollte der kleine Nicolai auch lernen, die Verwandten wurden sein Publikum, das habe hier und da eine „Zauberphobie“ ausgelöst. Dass alle in der Familie nach dem Kunststück mit der „Fingerguillotine“ noch ihre zehn Finger hätten, zeige die damals schon hohe Kunst des jungen Zauberers. „Nicolai Friedrich zaubert nicht nur, er verzaubert“, brachten es die Laudatoren auf den Punkt: „Die Grawler sind stolz darauf, Sie im Kreis der Goldenen Winzer willkommen heißen zu können.“ Er erfülle im hohen Maß die Anforderungen, die an einen Goldenen Winzer gestellt würden, heißt es in der Urkunde. Zwei handsignierte Bücher („Ich weiß, was in dir steckt“) des Preisträgers wurden für zusammen 130 Euro zugunsten des Grawler-Nachwuchses versteigert. „Ein Magier kennt sich mit der menschlichen Wahrnehmung bestens aus, weil er sie austrickst“, verriet Friedrich. Künftig bekommt der Weinkenner jedes Jahr von den Sponsoren Christine und Steffen Michler sein ihm zustehendes Kontingent Wein. Grawler-Gönner Professor Rolf Ortner überreichte ihm, auch das hat bei den Grawlern Tradition, ein Bild in seinem für ihn ganz typischen Stil. Seine Vorgängerin, Ministerpräsidentin Malu Dreyer, hieß Friedrich in ihrem Grußwort in der exklusiven Runde willkommen, ihr Weinpräsent der Kallstadter Winzergenossenschaft sei ganz ohne Zauber „ein Hochgenuss“. Die Grawler-Schautanzgruppe präsentierte erstmals, was sie das ganze Jahr über mit ihrer Trainerin Christine Herzberger geübt hatte. Nun waren nur noch die Tänzer gefragt, wozu der neu Goldene Winzer definitiv nicht gehörte.

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