Kreis Germersheim Geothermie-Geschichte nicht beendet

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Seit geraumer Zeit läuft der Rückbau der Geothermie-Bohrstelle im Bellheimer Gewerbegebiet. Anfang kommenden Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen werden. Darüber informierte Lutz Stahl, Geschäftsführer der Deutschen Erdwärme, Karlsruhe, den Bellheimer Ortsgemeinderat.

In den vergangenen Wochen seien die Tanks geleert worden: Zuerst die Flüssigkeiten, nun würden die Schlammablagerungen entfernt. Anfang 2017 sollen die Bohrlöcher verfüllt und mit zwei etwa 100 beziehungsweise 200 Meter dicken Betonstopfen verschlossen werden. Der Rückbau sei im Zeitplan. Die Kostenschätzung liege bei 615.000 Euro. Nachdem die Karlsruher Firma Hotrock vor Jahren mit ihrem Geothermie-Projekt in Bellheim gescheitert ist, hat die Deutsche Erdwärme das Gelände übernommen, um die Bohrstelle zurückzubauen. Stahl machte erneut deutlich, dass die Deutsche Erdwärme, die in Bayern Geothermiewerke betreibe, interessiert daran ist, in der Region eine Geothermiebohrstelle einzurichten. Schließlich sei der Oberrheingraben eines der besten Geothermiereservoirs Europas. Zwar seien Rheinland-Pfälzer nach den negativen Erfahrungen in Landau schlecht auf die Geothermie zu sprechen, aber langfristig führe kein Weg an der Energiegewinnungsform vorbei, wenn die Klimaschutzziele nach dem Abkommen von Paris gehalten werden sollen. Zumal sich die Technik gegenüber den Anfängen in der Südpfalz um das Jahr 2000 deutlich verbessert habe. Stahl kündigte für den Januar eine Bürgerversammlung in Bellheim an, zusammen mit der Deutschen Umwelthilfe, um sich ein Bild von der Akzeptanz machen zu können. Mitte nächsten Jahres könnte dann das Genehmigungsverfahren beginnen, dessen Dauer jedoch nicht absehbar sei. Stahl wies darauf hin, dass die Franzosen kürzlich zwei neue Geothermiewerke ans Netz gebracht hätten; eines davon stehe gegenüber von Rastatt und produziere Wärme. Beide Werke liefen störungsfrei. |gs

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