Landau Geißler und Ksionsek beim Radiopreis dabei

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Heute wird in Hamburg vor 800 geladenen Gästen der Deutsche Radiopreis verliehen. 65 Sender übertragen die Veranstaltung, ein Acht-Millionen-Publikum verfolgt die Show. Ganz vorne mit dabei sind auch zwei Südpfälzer: Heiner Geißler und Andreas Ksionsek.

Der 54-jährige Andreas Ksionsek, der in Wörth aufwuchs und heute in Landau wohnt, zeichnet für die Ablaufregie des medialen Großereignisses verantwortlich. Nach seinem Takt betreten Stars die Bühne. Er gibt vor, wann ihr Auftritt zu Ende ist. Dass Ksionsek, seit 15 Jahren bei Radio Regenbogen in Mannheim als Eventleiter tätig, der Job vor sechs Jahren angeboten wurde, hat er nicht zuletzt seinen guten Kontakten zu den ganz Großen der Branche zu verdanken. Begonnen hat alles damit, dass er im März 1988 bei Radio Regenbogen mit der Moderation begann. 15 Jahre ging das so, mittlerweile trug er für das Programm Verantwortung. „Dann habe ich ein ganz neues Unterhaltungsformat erfunden, den Kaffeeklatsch“, blickt der Mann mit der markanten Brille zurück. Prominente plauderten mit ihm locker über Gott und die Welt. Nächster Meilenstein in der Karriere des Andreas Ksionsek war der Radio-Regenbogen-Award, dessen Eventleiter er wurde. Was einmal klein begann, kann sich mittlerweile mit Veranstaltungen wie der Bambi-Verleihung oder der Goldenen Kamera messen. 180 Journalisten berichten von dem Abend. Ksionsek knüpfte Kontakte mit den ganzen Großen und hielt sie. „Besonders im Gedächtnis ist mir ein Award 15 Jahre nach dem Mauerfall“, erinnert er sich. An diesem Abend trafen mit Helmut Kohl, Michail Gorbatschow und Hans-Dietrich Genscher die Wegbereiter der Deutschen Einheit auf der Bühne im Mannheimer Rosengarten zusammen. Aber auch große Entertainer wie Thomas Gottschalk, Harald Schmidt und Günther Jauch haben bei Ksionsek bleibende Erinnerungen hinterlassen. Stolz ist er auch, Bianca Jagger oder Richard von Weizsäcker nach Mannheim geholt zu haben. Kontakte zu Showgrößen wie diesen waren wohl mit ein Grund, dass sich vor sechs Jahren der Norddeutsche Rundfunk bei dem Südpfälzer meldete und ihm anbot, den Deutschen Radiopreis zu betreuen. „Ich hatte Preisverleihungserfahrung und entsprechende Kontakte.“ Seitdem zeichnet Ksionsek, der mit Frau und Sohn in Landau wohnt, für die Ablaufregie des Abends verantwortlich. Wenn heute die Scheinwerfer im „Schuppen 52“ vis-à-vis der neuen Elbphilharmonie angehen und Moderatorin Barbara Schöneberger die Bühne betritt, dann weiß jeder der zahlreichen Mitwirkenden, was er zu tun hat. Ins Schwärmen gerät Ksionsek nicht nur über die hippe Location, in der einst Pfeffersäcke gelagert wurden und in der schon Tage vorher das gesamte Innenleben eigens für die Preisverleihung aufgebaut wurde. Ins Schwärmen gerät er auch über Moderatorin Schöneberger. „Sie zählt für mich neben Gottschalk, Jauch, Schmidt und Hermanns zu den top fünf Moderatoren in Deutschland.“ Ihre Spontaneität sei echt. „Ich erinnere mich an eine Preisverleihung vor ein paar Jahren. Da fiel Tim Mälzer eine halbe Stunde vor Beginn der Veranstaltung als Laudator aus, weil er ins Krankenhaus musste. Barbara Schöneberger saß gerade in der Maske. Als ich ihr erzählte, was los war, hat sie sofort gesagt: ,Kein Problem, dann mach’ ich das einfach.’“ Der rund 20 Seiten umfassende Ablaufplan ist schon länger fertig, Ksionsek kurz vor der Reise nach Hamburg entspannt. Im Minutentakt ist darin verzeichnet, was vor und hinter der Bühne während der zweistündigen Show passiert. „Die Fernsehleute machen daraus ein 70 Seiten dickes Buch im Zehn-Sekunden-Takt mit Kamerafahrten und allem Drum und Dran.“ Gibt es einen der Laudatoren, über dessen Mitwirken er sich in diesem Jahr besonders freut? Ksionsek überlegt nur kurz. „Wahrscheinlich Iris Berben. Sie macht nicht viele Preisverleihungen und hat sich nicht nur wegen ihrer schauspielerischen Leistung hohes Ansehen erworben, sondern auch für ihr Engagement in Sachen Völkerverständigung.“ (git)

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