Kreis Südliche Weinstraße Gefundene vermisste Frau in künstliches Koma versetzt

St. Martin: Auch am Montag beschäftigte diese Frage viele Menschen: Wie konnte es sein, dass die Vermisste aus St. Martin bei den Suchaktionen von Polizei, Feuerwehr und Suchhundestaffel nicht gefunden wurde, doch eine Initiative von Mitbürgern innerhalb einer Stunde zum Erfolg führte? Nach RHEINPFALZ-Informationen wurde die 42-jährige Mutter von drei Kindern in ein künstliches Koma versetzt.

Seit dem 11. Mai war sie vom Erdboden verschluckt. Als das Fahrzeug verschlossen und leer im Bereich der Totenkopfstraße entdeckt wurde, ging es mit Suchaktionen los. Ohne Erfolg. Weswegen die Suche in dem unwegsamen Gelände bis auf Weiteres eingestellt wurde. Am neunten Tag nach ihrem Verschwinden wurde die 42-Jährige lebend an einem Bachlauf gefunden. Bei einer Suchaktion, die von Mitbürgern gestartet worden war (wir berichteten am Samstag und Sonntag). Dass die Polizei bei den vorhergehenden Suchaktionen etwas falsch gemacht habe, schließt Sprecher Thomas Sommerrock aus. Die Einsatzkräfte hätten sich an den vorliegenden Spuren orientiert, einmal an dem Auto und dann an der unweit davon aufgefundenen Handtasche. Im Übrigen habe ein Suchhund an einer Stelle des abgesuchten Bereichs angeschlagen. Die Polizei geht davon aus, dass sich die in einer psychischen Ausnahmesituation befindliche Frau zunächst ständig bewegt habe. „Man muss sogar davon ausgehen, dass die Vermisste wohl alles darauf angelegt hat, nicht gefunden zu werden“, so Sommerrock. Wenn sie sich , wie vielfach vermutet, verlaufen hätte, dann hätte sie allein über die nahe Landstraße Kontakt zu Menschen aufnehmen können. Es war am Donnerstagabend, als Ortsbürgermeister Timo Glaser (CDU) im Gespräch mit anderen Kommunalpolitikern und Wehrvertretern die Idee von der „Bürgerinitiative“ ins Gespräch brachte. Wichtig sei das Gespräch mit dem zuständigen Jäger gewesen. Dabei wurden auf der Karte die bisherigen Suchaktionen in Richtung Vier Buchen aufgezeigt und dann entschieden, es am nächsten Tag in eine andere Richtung, gen Gemarkung Diedesfeld, zu versuchen. Per Whats App und Mund-zu-Mund-Propaganda wurden 30 Leute zusammengetrommelt. Treffpunkt: Totenkopfhütte. Von Wehrleuten, die Erfahrung mit Suchaktionen haben, wurden Reihen organisiert. „Wegen der starken Hanglage war alles sehr schwierig“, blickt Glaser zurück. Nach knapp einer Stunde wurde die Vermisste entdeckt, etwa 300 Meter Luftlinie vom Fundort des Autos entfernt. „Sie wirkte apathisch, war unterkühlt, aber ansprechbar. Sie hatte bis auf Hautabschürfungen keine Verletzungen“, so der Ortsbürgermeister. Von Vorteil sei gewesen, dass dem Suchtrupp eine Arzthelferin und eine Krankenschwester angehörten, die wissen, wie man sich in einem solchen Fall professionell verhält. Nach dem Eintreffen des Notarztes wurde die Frau auf einer Trage zum Rettungswagen gebracht. Zunächst kam sie ins Westpfalz-Klinikum Kaiserslautern. Wie der 32-jährige Glaser mitteilt, wurde die Frau in ein künstliches Koma versetzt. (mik)

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