Kusel Gästehaus bis August fertig

91-92162034.jpg

Der Umbau des ehemaligen Schwesternheims in Reipoltskirchen zu einem Gästehaus läuft auf Hochtouren. Landrat Winfried Hirschberger informierte den Kreisausschuss am Mittwoch über per Eilentscheidung vergebene Aufträge für Arbeiten am Dach und im Innenbereich. Gefallen fand das Gremium an den Vorschlägen Stefan Engels: Der Künstler soll am und vor dem Gebäude zwei Kunstwerke errichten.

„Wir wollen den Umbau schnellstmöglich abschließen“, sagte Hirschberger. Vergeben wurden die Aufträge für den Gerüstbau, die Abriss- und Dachdeckerarbeiten, die Abbrucharbeiten für Mauer und Beton sowie die Deckenarbeiten im Innern des Gebäudes. Die ersten Umbaumaßnahmen kosten rund 172.000 Euro. Im Vergleich zu ersten Kostenschätzungen gibt der Kreis damit etwa 24.000 Euro weniger aus als geplant. In der Sitzung präsentierte zudem Künstler Stefan Engel aus Schweisweiler einen Entwurf zu zwei Skulpturen für „Kunst am Bau“. An der Hauswand soll eine Büste von Elias Grünebaum aufgehängt werden. Grünebaum wurde 1807 in Reipoltskirchen geboren und war einer der bedeutendsten Rabbiner der Pfalz – er starb 1893 in Landau. Unter anderem war er an den Rabbinaten des damaligen Fürstentums Birkenfeld und als Leiter des Kreisrabbinats in Landau tätig. Außerdem soll vor dem Gebäude eine rund zweieinhalb Meter hohe Plastik errichtet werden. Diese zeigt zwei Arme, die sich zu einem Körper vereinen. „Die Werke sollen Weltoffenheit, Toleranz und Gastlichkeit ausstrahlen und vereinen christliche und jüdische Symbole“, schilderte Engel. Die Skulpturen werden laut Engel in 1000 bis 2000 Arbeitsstunden aus blauen Keramiken angefertigt und kosten nach ersten Schätzungen rund 40.000 Euro. Wie berichtet, soll das ehemalige Schwesternheim in Reipoltskirchen für rund 1,1 Millionen Euro zu einem Gästehaus, der „Herberge an der Friedensstraße“, umgebaut werden. 342.000 Euro Zuschuss erhält der Landkreis vom Bund. Auf drei Etagen werden dort künftig neun Einzel- und vier Doppelzimmer zur Verfügung stehen. Im Dachgeschoss sollen nach Abschluss des Umbaus Flüchtlinge untergebracht werden. Im Erdgeschoss entstehen ein großer Aufenthaltsraum und ein Wintergarten. Ein Fahrstuhl auf der Südseite ermöglicht den barrierefreien Zugang ins Gebäude von den Parkplätzen aus. Im August kommenden Jahres soll der Umbau abgeschlossen sein. |hlr

x