Kreis Südliche Weinstraße Fusion dreier VR-Banken in trockenen Tüchern

91-89921683.jpg

Bad Bergzabern: Der Zusammenschluss ist eine „Liebesheirat“: Bei der außerordentlichen Vertreterversammlung der VR-Bank Südliche Weinstraße am Freitagabend im Haus des Gastes in Bad Bergzabern votierten alle 142 anwesenden Vertreter für eine Fusion mit der Raiffeisen-und Volksbank Dahn und der Raiffeisenbank Herxheim zum 1. Januar 2017.

Bereits am Abend zuvor zeigten sich auch die Mitglieder der Raiffeisenbank Herxheim vom Fusionsvorhaben überzeugt und votierten ebenfalls ohne Gegenstimme oder Stimmenthaltung für die „Bankenheirat“. „Einen größeren Vertrauensbeweis kann es wohl nicht geben“, kommentierte Aufsichtsratsvorsitzender Hartmut Hildebrandt, der die Versammlung leitete, das „Traumergebnis“. Seinem zufriedenen Gesicht war die Erleichterung anzumerken. Ein so eindeutiges Ergebnis habe man erhoffen, aber nicht erwarten können. Auch Vorstandsvorsitzender Marco Kern sprach von einem starken Mandat für eine starke Genossenschaftsbank und ging auf die Gründe für den Zusammenschluss ein, für den er den richtigen Zeitpunkt sieht. Um den Herausforderungen der Niedrigzinspolitik und den aufsichtsrechtlichen Regulierungen zu begegnen sei es die richtige Maßnahme. Neben dem steigenden Kosten- und Ertragsdruck durch Regulierungen und Zinspolitik nannte er auch eine Steigerung der Prozess-Effizienz durch eine höhere Grundauslastung der betrieblichen Ressourcen. Dem steigenden Bedarf der Kunden nach ort- und zeitunabhängigen elektronischen Bank- und vor allem Beratungsleistungen trage die Bank Rechnung. Wichtig bei der Fusion sei auch gewesen, dass sich die drei richtigen Partner gefunden hätten. Die fusionierte Bank, die nach der Eintragung der Verschmelzung als „VR-Bank Südliche Weinstraße – Wasgau mit Sitz in Bad Bergzabern“ firmieren und in Herxheim unter dem Namen „Raiffeisenbank Herxheim, Zweigniederlassung der VR-Bank Südliche Weinstraße eG“ fortgeführt wird, wolle mit dem Slogan „Leistungsstark mit Leidenschaft für unsere Region“ den Herausforderungen der Bankenbranche begegnen. Mehr Leistung, mehr Effizienz und mehr Nähe sei das Ziel. Es werde einen einheitlichen Marktauftritt in der Region geben. Er kündigte auch mehr Mittel für die Unterstützung einer lebendigen Heimatkultur und sozialer Belange an. Kern hielt es mit dem amerikanischen Informatiker Alan Key: „Die Zukunft kann man am besten voraussagen, wenn man sie selbst gestaltet.“ Kern, der auch Vorstandsvorsitzender der fusionierten Bank sein wird, rekapitulierte den Weg der Zusammenführung, erläuterte den Verschmelzungsvertrag sowie die mit der Fusion zusammenhängende Maßnahmen. „Wir haben unser Unternehmen so aufgestellt, dass wir auf Veränderungen schnell und flexibel reagieren können“, sagte Kern. „Was einer alleine nicht schafft, das schaffen viele.“ Die Kosten der Fusion bezifferte Kern auf rund zwei Millionen Euro. Ab 2018 könnten allein bei den Personal- und Sachkosten Einsparungen von jährlich 1,4 Millionen Euro gerechnet werden. Es werde keine betriebsbedingten Kündigungen geben. Den organisierten Zusammenschluss kündigte Kern für 20. Mai 2017 an. Vorstandsmitglied Wolfgang Faber befasste sich mit der Änderung der Satzung sowie der Wahlordnung. Das erlebt man auch nicht jeden Tag: Zu der Fusion wurde von der Vertreterversammlung keine einzige Frage gestellt. In Gesprächen mit der RHEINPFALZ gab es bereits vor der Vertreterversammlung im Saal nur lobende Worte zu der Fusion selbst, wie auch für die professionelle Vorbereitung. Vergessen der Tag, an dem vor Jahren die Fusion zwischen der VR-Bank SÜW und der Raiffeisenbank Herxheim gescheitert war. Ebenfalls ohne Gegenstimmen wurden durch die Vertreterversammlung der VR-Bank Südliche die Mitglieder in den Aufsichtsrat der neuen Bank aus Dahn und Herxheim gewählt. Zu den bisherigen Aufsichtsratsmitgliedern der VR-Bank SÜW kommen aus dem Bereich Herxheim hinzu: Michael Bernzott, Christine Kaiser, Michael Kern, Hans Müller, Karl-Michael Winstel und Ulrich Zotz. Aus dem Bereich Dahn neu hinzu kommen: Bernhard Burkhart, Roland Burhart, Harald Jenet, Christine Kissel-Kästner, Michael Kroiß, Thomas Schreiber, Richard Schwarz und Carl-August Seibel. |som

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x