Kreis Germersheim Flammeninferno auf dem Campingplatz

Erneuter Brand auf Campingplatz im Sondernheimer Naherholungsgebiet. Gasflaschen explodieren und Wohnwagen brennen samt Schutzhütten ab. Weil dort bereits am Samstag ein Feuer ausgebrochen war, sucht die Polizei jetzt nach einem Brandstifter.

Ein Feuerinferno auf dem Germersheimer Campingplatz verursachte in der Nacht zum Dienstag glücklicherweise „nur“ 50.000 Euro Sachschaden. Das schätzt die Polizei in einer ersten Beurteilung der Situation. Gegen 0.50 Uhr gestern morgen wurde der Brand auf dem Campingplatz am Schützenhaus in Sondernheim gemeldet. Beim Eintreffen von Feuerwehr und Polizei standen sechs Parzellen mit Wohnwagen, Vorzelten und Holzhäuschen in Flammen. Verletzt wurde bei dem Einsatz niemand. Erst am Wochenende hatte es auf diesem Campingplatz gebrannt (wir berichteten). Die Polizei geht deshalb von Brandstiftung aus. Die Feuerwehren aus Germersheim und Bellheim waren mit 36 Kräften und neun Fahrzeugen im Einsatz. Dazu kamen zwölf Polizisten und zwei Einsatzkräfte vom Rettungsdienst. Thomas Nährig, Chef der Germersheimer Feuerwehr, berichtet, dass die Flammen zunächst aus größerer Entfernung bekämpft wurden, weil Gas auswich und zwei Gasflaschen mit weit hörbarem Knall explodierten. Aus Sicherheitsgründen sei eine gewisse Distanz notwendig gewesen, zumal niemand wusste, wie viele Gasflaschen in den brennenden Wohnwagen und Vorzelten sind. Am Sondernheimer Baggersee brannten sechs Parzellen mit festen Holzhäuschen, Wohnwagen und sonstigen Holzaufbauten nieder. Um weitere Plätze vor dem Feuer zu schützen, baute die Feuerwehr in alle Richtungen eine sogenannte Riegelstellung auf, mit der der Brand auf die bereits in Flammen stehenden Parzellen begrenzt wurde. Zur Unterstützung wurde die Feuerwehr Bellheim alarmiert, die mit drei Fahrzeugen und 13 Personen anrückte. Nachdem das Feuer kurz nach 2 Uhr unter Kontrolle war, wurde die Einsatzstelle ausgeleuchtet und nach und nach mit Wasserstrahlrohren endgültig gelöscht. Insgesamt wurden laut Nährig zirka 1000 Meter Schlauchleitungen von zwei Hydranten aus weiterer Entfernung zur Wasserversorgung verlegt. Außerdem wurde Wasser aus dem dem Sondernheimer Baggersee zur Löschstelle gepumpt. Im Laufe des Einsatzes seien zehn leere Propangasflaschen verschiedener Größe entdeckt worden, so Nährig. Neben den sechs komplett abgebrannten Parzellen wurden zwei weitere von der Hitze in Mitleidenschaft gezogen. Wie in der RHEINPFALZ am Sonntag bereits berichtet, war am vergangenen Samstag auf dem Campingplatz der hölzerne Vorbau eines Wohnwagens in Brand geraten und eine Gasflasche explodiert. Dabei wurden drei Nachbarparzellen mitbeschädigt, der Sachschaden betrug rund 20.000 Euro. Personen, die sachdienliche Hinweise zu einem der beiden Vorfälle machen können, werden gebeten, sich bei der Polizeiinspektion Germersheim unter Telefon 07274 9580 oder per E-Mail pigermersheim@polizei.rlp.de zu melden. (tom/pol/rhp)

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