Landau Festakt der Gartenschau verschoben

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Die Eröffnungsfeier der Landesgartenschau wird um einen Tag auf den 18. April verschoben. Der Grund: Am 17. April, dem ursprünglichen Festtermin in Landau, gedenkt Deutschland bei einem staatlichen Trauerakt in Köln der 150 Opfer des Flugzeug-Unglücks in Frankreich.

Als am Wochenende bekannt wurde, dass die Trauerfeier in Köln mit der Eröffnung der Landesgartenschau in Landau zusammenfalle, war rasch klar, dass aus Sicht der Stadt eine Verschiebung unumgänglich sein würde. „Wir können nicht zeitgleich mit dem Trauergottesdienst eine Freudenfeier veranstalten“, gab gestern Oberbürgermeister Hans-Dieter Schlimmer (SPD) zu bedenken. Er meldete sich aus seinem Urlaub in der Provence. „Das verbietet schon der Respekt vor den Opfern und ihren Angehörigen.“ Bereits am Sonntag hatte sich Schlimmer mit Bürgermeister Thomas Hirsch (CDU) und dem LGS-Geschäftsführer Matthias Schmauder telefonisch verabredet, über eine Verschiebung des Eröffnungsfests um einen Tag oder auch eine andere Terminierung nachzudenken. Hirsch, der die Sache koordiniert hat, erläuterte gestern dem Stadtvorstand die Problematik. Letztlich habe das Gremium der Verschiebung um einen Tag zugestimmt. Übrigens: Auch am Samstag, 18. April, haben die Landauer bis 12 Uhr auf dem Gartenschaugelände freien Eintritt. In der Staatskanzlei, betonte Hirsch am Nachmittag, sei die Entscheidung Landaus mit Erleichterung zur Kenntnis genommen worden. Ist doch die Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) bei dem Trauergottesdienst in Köln um 12 Uhr, an dem neben Bundespräsident Joachim Gauck und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auch Vertreter aus Spanien und Frankreich teilnehmen, unabkömmlich. An diesem Tag soll auch der vier ums Leben gekommenen Rheinland-Pfälzer gedacht werden. In Mainz wurden laut Schmauder deshalb gestern alle Hebel in Bewegung gesetzt, damit Malu Dreyer in Landau auch einen Tag später dabei sein kann. Oberbürgermeister Schlimmer begrüßte gestern die Entscheidung des Stadtvorstands, auf jeden Fall an der Pre-opening-Party am Abend des 16. April im Alten Kaufhaus festzuhalten. Auch werden die Kassen der Landesgartenschau am Freitag, 17. April, pünktlich um 9 Uhr öffnen. „Wir bleiben auf jeden Fall im Zeitplan“, versicherte Schmauder, der in diesem Zusammenhang auch an Buchungen von Busgesellschaften bereits an diesem Tag erinnerte. Sie vor verschlossenen Türen stehen zu lassen, sei nicht zumutbar. Die Terminverschiebung, für die es in der Verwaltung der Landesgartenschau-Gesellschaft viel Verständnis gab, erzwingt dort jetzt natürlich Sonderschichten. Müssen doch noch in dieser Woche die rund 2500 zusätzlichen Schreiben an alle Ehrengäste raus, die natürlich über die Terminveränderung unterrichtet werden und dann auch mitteilen müssen, ob sie an der Eröffnungsfeier einen Tag später teilnehmen werden. Selbst auf die Gefahr hin, dass es einzelne Repräsentanten von Gartenschauverbänden vorziehen, an diesem 18. April lieber an der Eröffnung der Bundesgartenschau im Havelland teilzunehmen, teilt Schmauder die Auffassung der Landauer Rathausspitze: „Staatstrauer und Freudenfest passen nun mal nicht zusammen.“ Dennoch: Eine Verschiebung der Eröffnung einer Landesgartenschau hat auch er noch nicht erlebt. (eva) MEHR ZUM THEMA

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