Pfalz FCK landet wichtigen 2:0-Heimsieg gegen Fürth

91-96520876_14951000e1c12e09.jpg

Fussball: Die Mannschaft des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern fährt als Drittletzter zum Stadion. Mit dem 2:0 gegen Fürth verschafft sie sich einen hauchdünnen Vorsprung auf den Relegationsplatz. Jacques Zoua und Christoph Moritz treffen.

KAISERSLAUTERN. „Wir brauchen noch drei Siege ...“ Die Überlebensrechnung entwarf Christoph Moritz nach seinem wohl besten Spiel im Dress des 1. FC Kaiserslautern, der mit dem 2:0 (2:0)-Sieg gegen die SpVgg Greuther Fürth das Punktekonto auf 32 aufstockte und sich selbst neuen Schwung gab im Klassenkampf der Zweiten Fußball-Bundesliga.

Doch kein so leichtes Spiel für Fürth

Fürth, zuvor neun Spiele ungeschlagen, schien die Aufgabe auf dem Betzenberg im Schongang mit links lösen zu wollen, ergötzte sich an spielerischer Pseudoüberlegenheit und hatte kaum eine Chance. „80 Prozent reichen nicht gegen eine Mannschaft, die mit dem Messer zwischen den Zähnen antritt. Wir sind hier unbewaffnet aufgeschlagen. Wir hatten mehr Ballbesitz, aber das war alles horizontal. Fünf haben umgeschaltet, fünf haben Pause gemacht“, rügte Fürths Trainer Janos Radoki den blutleeren Auftritt seiner Mannschaft.

Moritz bot starke Vorstellung

Des Lauterer Trainers Plan war schon beim Warmlaufen Makulatur: Daniel Halfar hatte wie schon am Vortag Oberschenkelprobleme, wurde nochmals gespritzt, ließ dann Vernunft walten und verzichtete auf seinen Einsatz. Er wurde kurzfristig durch Sebastian Kerk ersetzt, der gut und engagiert spielte, Zoltan Stieber wechselte von der Tribüne auf die Ersatzbank. Halfars Kapitänsbinde übernahm Christoph Moritz. Er bot läuferisch, kämpferisch und spielerisch eine ganz starke Vorstellung. Die krönte er nach seiner perfekten, brasilianisch anmutenden Ballmitnahme samt cleverem Durchstarten nach feinem Zuspiel Phillipp Mwenes mit dem 2:0 (39.). Es war das erste Tor des früheren Mainzers im Lauterer Dress. „Ich hab’ erst überlegt, noch mal quer zu spielen“, sagte Moritz, „aber dann hab’ ich’s lieber selbst versucht – und es hat geklappt.“

Zoua nutzt seine Chance

Für die Führung sorgte Jacques Zoua nach einem weiten, präzisen Ball Tim Heubachs. Zouas Vollendung mit links – perfekt nach Ballmitnahme mit rechts (20.). Am Mittwoch beim 0:0 in Bochum hatte Zoua die besseren Chancen, nicht nur den Elfmeter. Gestern nutzte er gleich die erste. „Vielleicht brauche ich ja die schwierigeren Bälle“, sagte der 25-Jährige nach dem wichtigen Heimsieg erleichtert. Ebenso losgelöst jubelte der Vorbereiter nach seinem Traumpass. „Ganz so schlecht wie manche glauben bin ich gar nicht mit dem rechten Fuß“, sagte Heubach, der Linksfuß: „Das hat genau gepasst, so hatten wir das abgesprochen, wenn Jacques in die Tiefe geht.“ Zoua freute sich sichtlich, dass der Plan aufging: „Ein exzellenter Pass von Tim, ich habe schon recht früh gesehen, dass der Ball perfekt kommt.“

Starke Defensive des FCK

Defensiv war der FCK sehr gut organisiert. In der Dreierkette um Ruhepol Ewerton verteidigte Heubach mit viel Herz, und Stipe Vucur bot erneut eine herausragende Vorstellung. So kam das welke „Kleeblatt“ nur zu drei Halbchancen: Khaled Narey verfehlte nach Linksflanke von van den Bergh (11.) das Ziel. Mwene, der große, kleine Kämpfe , bügelte einen Fehler des sonst meist wirkungsstarken Sechsers Robin Koch aus (82.), Julian Pollersbeck parierte Khaled Nareys Schuss nach einem zu kurz geratenen Kopfball Mwenes (83.).

FCK-Sieg hätte noch höher ausfallen müssen

„Es freut mich für die Mannschaft, dass sie sich endlich einmal für den Aufwand belohnt hat“, sagte FCK-Trainer Norbert Meier nach dem Sieg. Der hätte höher ausfallen müssen, weil sich dank der großartigen kämpferischen Einstellung viele großkalibrige Kontermöglichkeiten boten. Aber da fehlte die Passgenauigkeit aus dem Mittelfeld, um die Tordifferenz zu glätten. Da fehlte es Osayamen Osawe, Kerk, Zoua und dem eingewechselten Lukas Görtler an Präzision. Aber die Elf präsentierte sich als echte Mannschaft, ging weite Wege, setzte im Zweikampfverhalten Akzente – allen voran Marcel Gaus. Der betonte: „Ein wichtiger Sieg nach einer kräftezehrenden und nervenaufreibenden englischen Woche.“

So spielten sie:

1. FC Kaiserslautern: Pollersbeck - Vucur, Ewerton, Heubach - Mwene, Koch, Gaus - Moritz, Kerk (61. Görtler) - Zoua (85. Przybylko), Osawe (74. Glatzel) SpVgg Greuther Fürth: Megyeri - Caligiuri, Franke, Pinter, van den Bergh (46. Raum) - Hofmann, Gjasula (69. Steininger) - Narey, Zulj - Dursun, Berisha (54. Sararer) Tore: 1:0 Zoua (20.), 2:0 Moritz (39).  Gelbe Karten: Gaus (5/2), Glatzel (3) - Gjasula (3) Beste Spieler: Moritz, Vucur, Heubach - Franke, Narey Zuschauer: 21.812 Schiedsrichter: Schröder (Hannover). zkk/osp

x