Kaiserslautern Es geht um Hilfepläne

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Haben Flüchtlinge ein Bleiberecht in Deutschland erlangt, beginnt die Integration. Eine zentrale Rolle spielt dabei das Netzwerk Migration und Integration für Stadt und Landkreis Kaiserslautern. Geschäftsführerin Gisela Fixemer-Reiland beschreibt den Prozess.

Dem Netzwerk Migration und Integration für Stadt und Landkreis Kaiserslautern kommt bei der Eingliederung von Flüchtlingen in die Gesellschaft eine Schlüsselrolle zu. Seit 2004 hat sich das Netzwerk unter der Geschäftsführung des Caritas- Zentrums Kaiserslautern zur Aufgabe gemacht, den an der Integration beteiligten Stellen die Arbeit zu erleichtern. Gisela Fixemer-Reiland nimmt als Geschäftsführerin des Netzwerks, und gleichzeitig bei der Caritas zuständig für die Migrationsberatung, eine Doppelfunktion wahr. Zuständig ist die Sozialarbeiterin für die Beratung von Migranten ab 27 Jahren. Jüngere Migranten fallen unter den Jugendmigrationsdienst, der beim Internationalen Bund angesiedelt ist. Mit im Boot bei der Migrationsberatung ist auch das Deutsche Rote Kreuz. Nach Angaben der Stabsstelle Asyl wurden Kaiserslautern von 2014 bis heute 1481 Asylbewerber zugeteilt. Gegenwärtig haben 850 Flüchtlinge in Gemeinschaftsunterkünften eine Aufnahme gefunden. Ihr Wunsch, in Deutschland zu bleiben, setzt neben einer Aufenthaltsgenehmigung eine Integration voraus. Haben Asylbewerber einen Bleibestatus erlangt und können sie von einer Gemeinschaftsunterkunft in eine Mietwohnung wechseln, sind sie auf weitere Unterstützung angewiesen. Durchschnittlich sechs Personen fragen täglich in der Beratungsstelle der Caritas im Edith-Stein-Haus nach Rat. Etwa 35 Prozent sind anerkannte Flüchtlinge aus Syrien, 30 Prozent neue EU-Bürger aus Rumänien und Bulgarien, der Rest verteilt sich auf andere Nationen. Aufgabe von Fixemer-Reiland ist es, für die Ratsuchenden Hilfepläne zu erstellen, Kompetenzen zu erkennen. Ihnen Sprachkurse und Integrationskurse zu vermitteln, wenn Kinder vorhanden sind, bei der Wahl einer Kindertagesstätte oder einer Schule behilflich zu sein. Oftmals ist die Fachfrau gefragt, wenn es darum geht, die Anerkennung eines im Herkunftsland erlernten Berufs oder den Abschluss eines Studiums anerkennen zu lassen. Hürden sind für anerkannte Flüchtlinge zu nehmen, wenn es darum geht, die Familie nach Deutschland einreisen zu lassen. Anträge müssen formuliert und bei den zuständigen Ämtern gestellt werden. Das geht in der Regel nicht ohne Dolmetscher. Direkte Partner für die Durchführung von Sprach- und Integrationskursen sind neben dem Caritas-Zentrum die Volkshochschule und der Internationale Bund. Eine weitere zentrale Stelle im Netzwerk Migration und Integration ist das Jobcenter der Stadt Kaiserslautern und der Agentur für Arbeit. Eng zusammen arbeitet Fixemer-Reiland mit Mario Leppla, Teamleiter Markt und Integration beim Jobcenter. Ein Flüchtling mit Bleiberecht ist zunächst einmal auf den Lebensunterhalt sichernde Leistungen nach dem SGB II Sozialgesetzbuch (Hartz IV) angewiesen. Eine sofortige Integration sei wegen mangelnder Deutschkenntnisse in der Regel nicht möglich, so Leppla. Erste Tätigkeiten fänden Flüchtlinge in verschiedenen Maßnahmen, die von unterschiedlichen Trägern angeboten werden. Angefangen vom Ein-Euro-Job über Qualifizierungsmaßnahmen bis hin zu Maßnahmen mit theaterpädagogischen Mitteln. „Weil bei der Integration von Flüchtlingen ein Rädchen ins andere greift, brauchen wir die im Netzwerk vertretenen Institutionen“, so Fixemer-Reiland. Angefangen von der Ausländerbehörde über das Arbeits- und Sozialpädagogische Zentrum, die Handwerkskammer, die Neue Arbeit Westpfalz bis hin zur Polizei und zur Volkshochschule. Vorzüge des Netzwerks seien kurze Informationswege sowie schnelle und bessere Ergebnisse auf dem Weg zur Integration. (jsw) Info Netzwerk Migration und Integration Kaiserslautern im Internet: www.integration.inwestkl.de

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