Speyer Erste Schritte zum Auwald-Lehrpfad

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Der Stadtrat hat sich einstimmig für eine überwiegend natürliche Entwicklung des städtischen Auwalds ausgesprochen. In ihrer jüngsten Sitzung haben die Politiker auch einen Lehrpfad durch den Forst befürwortet. Bei der Verwaltung und beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) ist jetzt die Planung für dessen Einrichtung angelaufen.

„Nächste Woche wird es das erste Gespräch zur Einrichtung eines Auwald-Lehrpfads bei der Umweltabteilung der Stadtverwaltung geben“, teilt Hermann Steegmüller auf Anfrage der RHEINPFALZ mit. Das Mitglied beim BUND und beim städtischen Naturschutzbeirat sagt, er werde an der Besprechung ebenso teilnehmen wie seine Verbands- und Beiratskollegen Jürgen Walter und Roland Kirsch. Außerdem habe Abteilungsleiterin Maria-Theresia Kruska Vertreter der Forstverwaltung zu dem Termin eingeladen. „Bei dem Gespräch geht es um die Entwicklung von Ideen, wie ein Auwald-Lehrpfad aussehen könnte“, sagt Steegmüller. Zu klären seien etwa mögliche Verläufe des Pfads, der einerseits gut begehbar sein müsse, andererseits nicht in abgeschiedene Waldbereiche hineinführen dürfe. Weitere Themen, die zur Diskussion stünden, seien Anzahl und Inhalt der Lehrtafeln. Sie könnten etwa die Vorstellung bestimmter Tier- und Pflanzenarten sowie eine Darstellung der historischen Entwicklung des Auwalds enthalten. Mit der Erstellung eines Konzepts zur Einrichtung des Lehrpfads werde ein Fachbüro beauftragt, kündigt Steegmüller an. „Es muss professionell gemacht werden“, erklärt er. Ein erstes Konzept werde dann möglicherweise bereits in der nächsten Sitzung des Naturschutzbeirats Ende September vorgestellt. Danach werde es im Umweltausschuss und im Stadtrat zur Beratung und schließlich zum Beschluss auf der Tagesordnung stehen. Noch vor der Behandlung des geplanten Auwald-Lehrpfads in den politischen Gremien müsse ein Antrag auf Förderung des Vorhabens bei der Umweltstiftung des Landes gestellt werden, informiert Steegmüller. CDU-Stadtratsfraktionsvorsitzender Gottfried Jung habe sich bereits bei der Stiftung nach den Chancen für eine Unterstützung erkundigt. Ihm sei ein Zuschuss in Höhe von bis zu 80 Prozent in Aussicht gestellt worden. Jung hofft, dass der Lehrpfad im kommenden Frühjahr eröffnet werden kann. Nach Auskunft von Steegmüller ist noch nicht entschieden, ob der BUND oder die Stadtverwaltung als Antragsteller für eine Förderung durch die Landesstiftung auftreten wird. Klar sei indes, dass bei einem positiven Bescheid der Stiftung die dann noch fehlenden Finanzmittel für den Lehrpfad durch Spenden aufgebracht werden sollen. Sowohl die CDU als auch der BUND würden selbst als Spender in Erscheinung treten, kündigten Jung und Steegmüller bereits an. Das Naturschutz-Beiratsmitglied stellt das „große Engagement“ Jungs für den Auwald-Schutz heraus. Der CDU-Fraktionsvorsitzende sei bei zahlreichen Führungen des BUND zu verschiedenen Themen im Auwald dabei gewesen und habe sich letztlich mit einem Antrag im Stadtrat für die Herausnahme dieses Lebensraums aus der forstlichen Nutzung eingesetzt. Wie berichtet, wurde der Antrag jüngst einstimmig angenommen. Steegmüller erinnert auch an den jahrelangen Kampf der Grünen für den Auwald. Doch nur mit der Zustimmung der großen Parteien sei ein Stadtratsbeschluss zum besseren Schutz dieses Lebensraums möglich gewesen, betont er.

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