Kreis Germersheim Entdeckungstour im Auwald

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Maximiliansau. Mit dem Fahrrad ging es am Samstag in das Naturschutzgebiet Goldgrund bei Maximiliansau. Erich Mühl vom dortigen Heimatverein war schon als Kind oft im Auwald. Daher kennt er sich aus und kann viele Geschichten erzählen. Am Samstag gibt es noch mal die Gelegenheit, mit ihm auf Entdeckungstour zu gehen.

Los geht es am Friedhof. Der Name der Straße gibt das Ziel schon vor: Goldgrundstraße. Mühl führt seine Gruppe auf den Fahrradweg am Damm in Richtung Hagenbach. „Woher hat der Goldgrund seinen Namen“, ist eine der ersten Fragen. Vermutlich kommt der Name daher, dass hier im 19. Jahrhundert tatsächlich Gold gesucht wurde, erklärt Mühl. Viel gefunden wurde nicht. „Ein Goldwäscher hat nicht viel verdient“, weiß Mühl. Ob die Goldwäscher aber alle Funde auch gemeldet haben, ist natürlich nicht sicher. Dann hinein in den Auwald: Über eine Brücke geht es über einen Altrheinarm. „Früher habe ich hier Wassernüsse gesehen“, erinnert sich Mühl. Heute gibt es keine mehr. Denn „die Wassernuss ist eine Leibspeise der Schwäne“. Schwäne sehen wir zwar keine, dafür Enten und noch viele andere Vogelarten. „Auch Eisvögel habe ich hier schon gesehen“, sagt Mühl. Es sieht hier schon ein wenig aus wie im Urwald. Eine Teilnehmerin will hier auch schon Biber gesehen haben. „Kunststück“, denke ich. Vermutlich war es aber eher ein Nutria, eine Biberratte – oder ein Fischotter. In Urzeiten stapften durch dieses Gebiet auch Waldelefanten und Wollnashörner, wie Knochenfunde belegen. Beide lebten vor etwa 120.000 Jahren und sind längst ausgestorben. „Unter dem Waldelefanten hätte ein erwachsener Mensch ohne Probleme durchlaufen können – mit Hut auf dem Kopf!“, sagt Mühl. Früher tauchte er – fast wie ein Biber – in den Seen im Goldgrund, erzählt Mühl. So kann er von einer eingekiesten Eiche erzählen, die in fast zehn Metern Wassertiefe mit dem Wurzelteller und dem Stammansatz ins freie Wasser ragt. Beim Kiesbaggern wurde sie teils freigelegt. „Der Durchmesser des Baums beträgt bestimmt drei Meter“, erzählt er. Auch von Aalen, die ihren Unterschlupf im Schlamm haben, kann er berichten und auch davon was passiert, wenn man ihnen auf die Nase stupst. Auch zu einem kleinen Haus mitten im Wald führt die Tour. Warum es da steht? Das erfahrt ihr am nächsten Samstag, wenn ihr mit auf Entdeckungstour geht. INFO Fahrradtour durch den Goldgrund am Samstag, 25. April. Abfahrt um 14 Uhr in der Goldgrundstraße Maximiliansau am Parkplatz am Ende des Friedhofes. Dauer zwei bis drei Stunden. Länge etwa zehn Kilometer. Teilnahme kostenlos und ohne Anmeldung möglich. (mb)

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