Rheinpfalz Eine neue Landrätin

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Die Bürger im Landkreis Südwestpfalz haben Susanne Ganster (CDU) aus Erfweiler zur Landrätin gewählt. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,5 Prozent.

Susanne Ganster kann es noch nicht recht fassen, dass sie ab 1. Oktober die Nachfolge von Landrat Hans Jörg Duppré (CDU) antreten wird. Zumal der Wahlkampf ein knappes Rennen mit dem SPD-Kandidaten Peter Spitzer aus Donsieders verspochen hatte. Mit ihren 53,8 Prozent ist die promovierte Theologin sehr zufrieden – es sei „ein klarer Wählerauftrag“ für sie. Mit der Wahl zur Landrätin schlägt die 40-Jährige ein neues Kapitel auf in einer Karriere, die ein beachtliches Tempo aufweist. Erst seit 2009 sitzt die Diplom-Theologin, damals noch Leitende Mitarbeiterin der Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach/Schönau, für die CDU im Kreistag, wird dort bereits 2010 Fraktionsvorsitzende. Die junge Frau ist eine neue Hoffnungsträgerin ihrer Partei in der Südwestpfalz. Die vertritt sie mittlerweile auch im Landtag. 2011 zieht sie dort ein, damals über die Liste für die Christdemokraten, denen sie seit 2001 angehört. Die CDU-Kandidatin aus Erfweiler kann aber auch bei den Wählern weiter punkten: Bei den Landtagswahlen 2016 gewinnt sie ihren Wahlkreis nun direkt – gegen den bekannteren SPD-Frontmann Alexander Fuhr aus Dahn und vor allem gegen den Abwärtstrend ihrer Partei auf Landesebene. Ein großer Erfolg für Susanne Ganster. Seitdem sie im Landtag sitzt, ist sie dort für die CDU-Fraktion Beauftragte für Kirchen und Religionsgemeinschaften sowie für Weiterbildung. Beides sind ihre Themen: In Mainz hat sie nicht nur Theologie und Germanistik studiert, sondern auch von 2001 bis 2005 an der Universität als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Kirchenrecht Rechtsgeschichte und Staatskirchenrecht gearbeitet. Danach ist sie bis 2011 bei der Bildungs- und Freizeitstätte Heilsbach/Schönau tätig. Zu ihren Themen gemacht hat Susanne Ganster allerdings weitaus mehr. Ob vierspuriger Ausbau der B 10, Windkraft, die Polizeistärke vor Ort oder der Erhalt kleiner Grundschulen: Die Abgeordnete aus Erfweiler hat rasch erfasst, was Bürger in ihrer Region beschäftigt. Beharrlich legte sie den Finger drauf, bewies dabei manches Mal einen langen Atem. Von schnellen Versprechungen hält sie ohnehin nichts – „ich verspreche nichts, was ich später nicht einhalten kann“, sagt sie. Verlässlichkeit, sagt sie, sei daher auch eine ihrer Stärken, neben Offenheit für andere Menschen und für Neues. Und ihre Schwäche? Manchmal Ungeduld, räumt die 40-Jährige ein – im oft zähen Politikbetrieb sicher keine leichte Bürde. Bodenständig, geerdet, sachlich – so kennt man in der Südwestpfalz die neue Landrätin. Im Dahner Felsenland ist die gebürtige Landauerin, die in Bellheim in einem katholisch engagierten Elternhaus mit zwei Brüdern aufwuchs, längst heimisch geworden. Dort ist ihr Mann Diakon, dort ist die inzwischen zwölfjährige Tochter aufgewachsen. Dorthin muss Susanne Ganster, nach eigenem Bekunden „ein Familienmensch“, ab Oktober nun nicht mehr so weit vom Arbeitsplatz in Mainz pendeln – und auch nicht mehr wegen allzu langer Sitzungen auf dem Klappbett im Abgeordnetenbüro nächtigen.

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