Rheinland-Pfalz Einbrecher spionieren mit Plastik-Streifen

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MAINZ (lrs/swz). Einbrecher steigen in der Urlaubszeit gerne in Häuser ein, deren Bewohner verreist sind. Um zu kontrollieren, ob sie freie Bahn haben, nutzen Kriminelle seit ungefähr einem Jahr einen neuen Trick. Auch in der Pfalz haben Täter die Masche schon verwendet, berichtet die Polizei.

Zeitschaltuhren schalten abends die Lichter ein, der Nachbar oder Freunde leeren alle paar Tage den Briefkasten: Mit solchen Kniffen wollen Hausbewohner während ihrer Urlaubsreisen potenzielle Einbrecher abschrecken. Doch die nutzen seit etwa einem Jahr eine neue Masche, um herauszufinden, ob tatsächlich jemand da ist. Dafür brauchen sie nur einen bis zu vier Zentimeter langen und durchsichtigen Kunststoffstreifen. Den klemmen sie zwischen Haustür und Rahmen oder an Garagentoren und Gartentüren. Sind die Plastikstücke ein paar Tage später immer noch da, dann wissen die Einbrecher: Sie haben freie Bahn – und die nutzen sie dann auch. In den vergangenen zehn Tagen haben Beamte in Mainz und Rheinhessen an fünf Tatorten solche Markierungen entdeckt, berichtet eine Sprecherin des Mainzer Polizeipräsidiums. Und selbst außerhalb der Urlaubszeit verzeichnen Ermittler dort zwei bis drei derartige Fälle pro Monat. In anderen Teilen von Rheinland-Pfalz hingegen scheint die Masche bislang noch nicht angekommen zu sein. Die Polizeipräsidien in Trier und Kaiserslautern jedenfalls haben nach eigenen Angaben noch keinen derartigen Fall registriert. Das Polizeipräsidium Koblenz vermeldet einen einzigen, das in Ludwigshafen hat „einige wenige Fälle“ im vergangenen August verzeichnet. Doch die Dunkelziffer könnte hoch sein. Schließlich fallen die Plastikstückchen meist unbemerkt zu Boden, wenn die Tür aufgemacht wird – und niemand ahnt dann, dass Einbrecher das Haus im Blick hatten. Wer die durchsichtigen Streifen bemerkt, sollte sie in ein Tütchen stecken und die Polizei informieren, rät eine Mainzer Polizeisprecherin. Außerdem gilt natürlich weiterhin: Wer verreist, sollte Nachbarn, Verwandte oder Freunde bitten, regelmäßig zum Beispiel den Briefkasten zu leeren. Doch wer so einen Freundschaftsdienst übernimmt, der sollte jetzt eben auch auf ebenso unauffällige wie verdächtige Plastikstreifen an Gartentüren, Garagentoren und Haustüren achten.

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