Rheinland-Pfalz Edathy-Affäre: Lewentz auf Distanz zu Hartmann

SPD-Landeschef Roger Lewentz geht in der Edathy-Affäre auf Distanz zum rheinhessischen SPD-Bundestagsabgeordneten Michael Hartmann. Er erwarte Klarheit von Hartmanns Aussage vor dem Bundestags-Untersuchungsausschuss am Donnerstag, sagte Lewentz gestern in Mainz.

Ihm sei sehr daran gelegen, dass der Abgeordnete Positionen bezieht, die „absolut nachvollziehbar“ sind, sagte er. Bisher bestritt Hartmann, Sebastian Edathy ab Herbst 2013 vor Ermittlungen wegen des Besitzes von Kinderpornografie gewarnt zu haben, Dies wiederum hatte Edathy vor dem Untersuchungsausschuss behauptet. Zeugen stützten, wie gestern berichtet, am Donnerstag Edathys Position. Unter anderem hatte der Chef des rheinland-pfälzischen Landeskriminalamts (LKA), Wolfgang Hertinger, ausgesagt, Hartmann habe dreimal – erfolglos – versucht, von ihm Informationen über Ermittlungen im Zusammenhang mit dem ins Visier geratenen kanadischen Kinderpornografiering zu erhalten. Von dort hatte Edathy Filme bezogen. Als Innenminister ist Lewentz Chef des LKA-Präsidenten. Lewentz sagte, es sei in seinem Interesse gewesen, dass Hertinger „vollumfänglich“ ausgesagt habe.Ob Hartmann sein Mandat aufgeben soll, falls Zweifel an seinem rechtmäßigen Handeln bleiben, ließ Lewentz offen. Nachrücker wäre der frühere Bundestagsabgeordnete Fritz Rudolf Körper (Bad Kreuznach). Wegen seiner Lobbyarbeit für den Betreiber des Frankfurter Flughafens steht er parteiintern in der Kritik. In Rheinland-Pfalz kämpfen SPD und Grüne in der Koalition gegen den Fluglärm aus Frankfurt. (kad).

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