Donnersbergkreis Donnersberg avanciert zum Schneesportzentrum

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Vor allem am Sonntag herrschte auf dem höchsten Berg der Pfalz Riesenandrang. Rodler, Wanderer und Wintersportler genossen den Ausflug in den Schnee.

Am neuen Kreisel bei Bastenhaus ist es am Sonntag um 13.20 Uhr relativ ruhig – nur wenige Autos fahren Richtung Donnersberg hoch. Der Ansturm auf den schneebedeckten Gipfel offenbart sich aber schon wenige Kilometer weiter oben: Die beiden großen Parkplätze sind hoffnungslos überfüllt und die Straßenränder zugeparkt. Parkverbote werden großzügig übersehen. Anhand der Kennzeichen wird klar, dass sich heute Pfalz und Rheinhessen auf dem Berg ein Stelldichein geben: KIB stellt zwar die Mehrheit, aber AZ, MZ, WO sowie DÜW, FT, KL, KUS und RP sind auch häufig vertreten. Unter die mischen sich einige Exoten wie FL (Flensburg), KLE (Kleve) oder OF (Offenbach). Trotz dieses Andrangs verteilen sich die Besucher im Gipfelbereich recht gut. Drei Gruppierungen lassen sich unterscheiden: Spaziergänger oder Wanderer, die ohne Schneesportgerät unterwegs sind, Rodler, die hauptsächlich mit Kunststoffschlitten ausgerüstet sind – einige schöne Holzschlitten sind auch noch vertreten – und Skilangläufer, die ihr Glück auf der Loipe suchen. Thomas Illgner und sein Sohn Christian haben gerade die Zehn-Kilometer-Strecke absolviert und verladen die Ski ins Auto. Sie kommen aus Gau-Bischofsheim bei Mainz und sind seit einigen Jahren – wenn es die Schneelage erlaubt – auf dem Donnersberg zu finden. Hier gefällt es ihnen besser als im genauso schnell erreichbaren Taunus; sie empfinden die Donnersberg-Loipe als landschaftlich schön und sportlich anspruchsvoll. Der Zustand der Strecke ist noch gut, durch den Sturm in der letzten Woche liegen allerdings einige kleinere Äste im Weg, die sich aber problemlos überfahren lassen. Die beiden wollen sich jetzt zunächst mal in der Keltenhütte stärken und danach noch eine weitere Runde dranhängen. Mit Schlitten im Gepäck sind Helmut und Sabine Gallé aus Monzernheim bei Westhofen angereist. Mit dabei haben sie ihre drei Enkel Sofia, Elias und Manuel. Sie kennen den Donnersberg schon länger und nutzen die Schneelage aus – vor allem, um den Kindern eine Freude zu machen. Denen sieht man an, dass ihnen das Rodeln vom Ludwigsturm runter Richtung Parkplatz großen Spaß gemacht hat. Auf dieser Rodelbahn spazieren auch Nicole Cartarius und ihr Sohn Janik aus Langmeil gemütlich bergab – begleitet vom kleinen Hund Loui, der als Schutz gegen die ungewohnte Kälte ein Mäntelchen trägt. Ungewohnt deshalb, da er als „Havaneser“ – die Hunderasse stammt aus dem westlichen Mittelmeerraum und der Insel Kuba – eher andere Temperaturen kennt. Nicole und Janik freuen sich an dem schönen Wetter und den vielen Wanderwegen, den heutigen Riesenandrang finden sie nicht so gut. Am Ludwigsturm herrscht in der Tat große Betriebsamkeit: Außer der Rodelbahn zum Parkplatz zweigen hier noch weitere Waldwege ab, die sich gut zum Schlittenfahren eignen; Familien mit Kindern nutzen Tische und Bänke zum Essen und Trinken; vor dem Kiosk am Fuß des Turms steht eine lange Schlange – Glühwein mit oder ohne „Schuss“ ist heute das begehrteste Getränk. Claudia Schlösser und ihr Sohn Jürgen aus Westhofen beobachten hier Emiliy und Leonie, die beiden Kinder von Jürgen, beim Rodeln. Sie haben zunächst im Internet recherchiert, sind dann wegen der guten Schneeprognose gefahren und haben ihren Entschluss nicht bereut. Sascha Ritzheim ist mit seiner Freundin Sabrina Häußer aus Erbes-Büdesheim hierher gefahren, weil sie Schnee sehen wollen. Die beiden sind keine Wintersportler, aber Schneewanderer, die heute zunächst zur Stärkung einen Glühwein genießen. In der warmen Jahreszeit fahren sie Mountainbike und sind auch an Touren im Bereich des Donnersbergs interessiert. Zwei weitere Wanderer sind vom Ludwigsturm in Richtung Fernsehturm unterwegs: Klaus Borckholder und seine Frau Walburga kommen aus Gerbach, sie genießen den schönen Schneetag, sind aber auch aus medizinischen Gründen unterwegs. Frau Borckholder hat gerade eine schwere Erkältung überstanden und erhofft sich von der frischen kalten Luft eine weitere Linderung. Der große Betrieb stört sie nicht, im Gegenteil, sie finden es schön, wenn sich die Kinder hier im Schnee mal richtig austoben können. Eine weitere Rodelbahn findet man vom Ludwigsturm hinunter in Richtung Gaststätte Waldhaus. Hier ist eine Familie aus Essenheim bei Mainz unterwegs: Maren und Christian Betz mit ihren Kindern Marlon und Bennet, dazu ein prächtiger Schweizer Sennhund namens Miro, der keinen Kälteschutz benötigt. Für sie ist der Schneeausflug eine wichtige Möglichkeit als Familie in der Freizeit gemeinsam etwas zu unternehmen, was allen Spaß macht. Der Donnersberg beweist an diesem Wochenende einmal mehr, welche Strahlkraft und welchen touristischen Wert er weit über die Region hinaus besitzt – und wie schön es doch hier vor der eigenen Haustür ist. Bei jedem Wetter.

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