Zweibrücken Die Vorurteile

Über Krähen, Raben und Elstern wird viel gesagt, was nicht ganz stimmt. Das liegt daran, dass die Leute nicht viel über die Tiere wissen und einfach nachreden, was sie gehört haben. Der Naturschutzbund (abgekürzt Nabu), ein Verein, der Tiere schützt, erklärt, warum die meisten Gerüchte über die schlauen Vögel nicht stimmen. Allerdings müsst ihr beachten, dass es auch andere Meinungen gibt. Jäger oder Bauern sehen das vielleicht ganz anders, und ihre Ansichten müsst ihr euch ebenfalls anhören. Vorurteil: Rabenvögel rotten Singvögel aus. Nabu: Dass es immer weniger Singvögel gibt, ist die Schuld des Menschen, der den Vögeln ihren Lebensraum wegnimmt und zerstört, beispielsweise die Hecken. Marder, Katzen und Eichhörnchen fressen in den Gärten und Parks viel mehr Singvögel oder deren Eier als Rabenkrähen. Vorurteil: Rabenvögel töten Tiere Nabu: Raben, Elstern und Krähen essen gerne Aas, also Tiere, die schon tot sind. Deshalb sieht man sie oft dort, wo ein Tier gestorben ist, und die Menschen dachten, die Vögel hätten es umgebracht. Auch dass Raben kleine Kälbchen quälen, stimmt nicht. Der Kot der jungen Tiere ist sehr nahrhaft. Deshalb ärgern die Vögel das Kälbchen nur etwas, damit es aufsteht und sie den Kot fressen können. Vorurteil: Es gibt zu viele Rabenvögel, und es werden immer mehr. Nabu: Das sieht nur so aus. Rabenvögel haben Angst, wenn sie allein sind. Deshalb leben sie in großen Gruppen zusammen, die man Kolonien nennt. Vom Herbst bis in den Frühling kommen viele Kolonien an einem Platz zusammen, an dem sie übernachten. Elstern bauen zudem nicht nur ein Nest, sondern viele. Doch sie wohnen nur in einem, die anderen sind leer. Wenn ihr viele Elster-Nester sieht, bedeutet das also nicht, dass es dort genau so viele Elstern gibt. (mco)

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