Kusel Die Stadt bunter machen

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Kusel. Mehrgenerationenhäuser fördern den Austausch und ermöglichen, dass sich Alt und Jung besser kennenlernen. Die verschiedenen Generationen können sich hier begegnen und voneinander lernen. Außerdem stellt der Besuch in einem Mehrgenerationenhaus für viele eine Abwechslung vom Alltag dar. Der Bund hat bislang mit zwei Förderprogrammen die Häuser unterstützt – doch die Förderung läuft bald aus. Susanne Munz, die Leiterin des Kuseler Mehrgenerationenhauses, ist überzeugt, dass es weiterhin finanzielle Hilfe geben wird.

Laut Munz wurde das sogenannte Mehrgenerationenhausprojekt II zunächst um ein weiteres Jahr, also bis Ende 2015, verlängert. Und weil die Mehrgenerationenhäuser wichtige und gute Arbeit leisteten, solle es auch danach noch eine Förderung geben. Jedoch sei derzeit noch unklar, wie die Unterstützung konkret aussehen werde. Klar sei, dass die Mehrgenerationenhäuser in Deutschland und somit auch das Kuseler Haus erhalten werden sollten. Die Fördergelder stammen dabei zum einen vom Bund und zum anderen aus den Haushalten des Landkreises Kusel und der Stadt Kusel. Munz hält die Mehrgenerationenhäuser für „immens wichtig“. Sie seien auch Anlaufstelle für Interessierte, die wenig Geld hätten und Kontakte suchten, sagt Munz, die seit einem Jahr das Kuseler Haus leitet. Damit für jeden etwas im Angebot sei, setze man auf möglichst große Vielfalt. Schwerpunkte sind dabei unter anderem die Themen Bildung und Altenpflege. Deshalb arbeitet das Mehrgenerationenhaus auch eng mit dem Kuseler Alten- und Pflegeheim Zoar zusammen, um die älteren Menschen mehr zu integrieren. So wird beispielsweise jeden Donnerstag ein Kaffeekränzchen organisiert. Das fördere den Austausch der Menschen untereinander, da man einen Platz biete, an dem sie sich treffen könnten. Aber auch im Bereich Bildung ist das Mehrgenerationenhaus tätig. So wird mit den örtlichen Kindergärten kooperiert und zum Beispiel das Adventsmalen gemeinsam auf die Beine gestellt. Zudem werden auch verschiedene Kurse angeboten, etwa ein Kreativkurs. Weitere wichtige Bereiche der Arbeit sind Immigration und Integration. Deshalb gibt es viele Angebote für Menschen, die nach Deutschland gekommen sind und nun Hilfe brauchen, um sich zurechtzufinden oder die Anschluss suchen. Das „Café International“ bietet Einwanderern die Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen und sich mit anderen Menschen auszutauschen. Auch Sprachkurse in Englisch werden im Mehrgenerationenhaus angeboten, um Einwanderern eine Basis zu geben, sich im Alltag besser zurechtzufinden, erläutert die Leiterin. Die Kultur darf bei alledem nicht fehlen, zum Beispiel mit Filmvorführungen, Vorträgen und musikalischen Darbietungen. Insgesamt schafft das Mehrgenerationenhaus so ein breites Angebot, aus dem Interessierte nach Lust und Laune wählen können. Alle Kurse und Angebote sind kostenfrei, betont Munz, schließlich solle jeder teilhaben und sich engagieren können – auch diejenigen, die wenig oder kein Geld haben. Dementsprechend gut werde das Angebot angenommen. „Im Großen und Ganzen sind wir zufrieden“, sagt Munz. So seien bei Vorträgen regelmäßig um die 20, bei größeren Veranstaltungen um die 80 Gäste. Die Angebote kommen unterschiedlich gut an, schildert die Leiterin: „Wir befinden uns noch in einer Experimentierphase.“ Doch da sich das Mehrgenerationenhaus immer wieder neu an die Bedürfnisse der Menschen anpassen wolle, befinde man sich ständig in Entwicklung. Also werde das Angebot immer wieder erweitert und jeder, der sich ehrenamtlich engagieren oder einen Kurs anbieten möchte, könne das auch tun. Es ist der Versuch „die Stadt bunter zu gestalten und ein Angebot für alle Interessierten zu schaffen“, sagt Munz. Für die Zukunft plant man im Mehrgenerationenhaus schon wieder neue Projekte, die mit der Hilfe von Ehrenamtlichen umgesetzt werden sollen. Eine Idee ist, einen Aktionstag einzuführen, bei dem die Menschen auch mal aus dem Haus gehen und zum Beispiel Wandern und Fahrradfahren. Auch ein Figurentheater für die Kleinen soll es geben. Details will Munz allerdings noch nicht verraten, da die Konzepte erst noch entwickelt werden müssen. (erf)

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