Rheinland-Pfalz Die Rentenkasse ist ein Problem

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Speyer (gana). Um die Renten ihrer Priester zu sichern, will die Diözese Speyer in den kommenden Jahren erhöhte Zuschüsse in die sogenannte Emeritenanstalt fließen lassen.

Wie gestern berichtet, klafft eine Deckungslücke von 37,5 Millionen Euro in dieser Rentenkasse. Das Bistum ist verpflichtet, die Ruhestandsbezüge seiner Priester sicherzustellen, weil diese nicht staatlich rentenversichert sind. Die Finanzdirektorin der Diözese, Tatjana Mast, informiert auf Anfrage, dass der „sukzessiv erhöhte Zuschuss“ des Bistums jährlich bei 5,25 Millionen Euro liege, zusätzlich zu den laufenden Kosten. Im Haushaltsjahr 2015 ergibt sich insgesamt ein Zuschuss in die Emeritenanstalt für das Bistum von 9,25 Millionen Euro. Zusätzlich werde versucht, die Lücke durch Erträge auf dem Kapitalmarkt zu decken. „Allerdings sind hierbei im gegenwärtigen Zinsumfeld keine großen Erfolge zu erwarten“, sagt Mast. 54 Prozent des Haushaltes mit einem Volumen von 142 Millionen Euro fließen in die Seelsorge in den Kirchengemeinden. Tatjana Mast erläutert, dass von diesen 77,2 Millionen Euro der Großteil Personalkosten seien. Lediglich 8,2 Millionen Euro sind für Zuschüsse zu Instandhaltungen an Gebäuden und Investitionen vorgesehen. Der Haushalt des Domkapitels beläuft sich auf 4,5 Millionen Euro. Zwei Millionen Euro fließen in den baulichen Erhalt des Doms und weiterer Immobilien des Domkapitels. Das sind 700.000 Euro mehr als im Vorjahr. Für 2015 ist die Instandsetzung einer weiteren Sakristei-Außenmauer geplant. Deshalb wurde der Haushaltsansatz entsprechend angehoben. Das geplante Besucherzentrum am Dom ist im Haushalt 2015 nicht berücksichtigt. Laut Mast läuft hier noch der Entscheidungsprozess. Mit einem Start sei nicht vor 2016 zu rechnen. Aus dem Vermögen des Bischöflichen Stuhls rechnen die Verantwortlichen mit einem Ertrag von 600.000 Euro in diesem Jahr. Die Bilanzsumme des Bischöflichen Stuhls betrug Ende 2013 rund 52,4 Millionen Euro. Der Jahresabschluss 2014 liegt noch nicht vor. Allerdings wird nicht mit großen Veränderungen gerechnet. Der Bischöfliche Stuhl soll eine Million Euro zur Modernisierung des Speyerer Priesterseminars beisteuern. Zusätzlich fließt von Seiten des Bistums eine Summe von 4,9 Millionen Euro zu diesem Zweck. Wie gestern berichtet, hat das Bistum den Haushalt im Internet veröffentlicht und auf die lange Zeit übliche Pressekonferenz verzichtet. Finanzdirektorin Mast verweist darauf, dass derzeit viele Abstimmungen laufen, „die ein hohes Maß an Zeit und Arbeitskraft binden“. Deshalb kommuniziere das Bistum seine Haushaltszahlen in diesem Jahr lediglich mit einer Pressemeldung. Ob es im kommenden Jahr wieder eine Pressekonferenz zu dem Zahlenwerk geben wird, teilte das Bistum nicht mit.

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