Sport Die Profi-Lehrlinge reifen

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HEIDENHEIM. In der Gastronomie bekommen Azubis schon mal das Schildchen mit der Aufschrift „Ich lerne noch“ angeheftet. Das wirbt um Verständnis, wenn noch nicht alles perfekt ist. Auch die breite Trikotbrust der jungen Garde des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern ist für diese Aufschrift geeignet. Die Jungs sind begabt, sie sind willig. Aber sie sind längst noch nicht perfekt. Sie lernen noch Profi-Fußball.

Weil die Azubis noch im Entwicklungsprozess stecken, ist es auch im Hexenkessel des 1. FC Heidenheim mit dem ersten Auswärtssieg der Saison nichts geworden. Zwei Minuten nach dem durch einen Doppelpass zwischen Srdjan Lakic und Marcel Gaus wunderschön herausgespielten Führungstreffer Amin Younes’ kassierte der FCK den Ausgleich durch Marc Schnatterers Kunstschuss (79.). „Er hat schon viele solcher Tore geschossen“, schwärmte Frank Schmidt, Heidenheims Trainer für die Ewigkeit, nach dem 1:1 (0:0). Möglich gemacht hat den Treffer Marke Vorauswahl zum Tor des Monats ein Fehlpass des Lauterer Torschützen. Younes, nach Muskelfaserriss erstmals wieder dabei, ist ein Könner, der das Risiko liebt, der die Eins-zu-eins-Situationen sucht. Mit seinen Finessen, der Fähigkeit, Haken zu schlagen wie ein Hase, vermag er ganze Abwehrreihen verrückt zu machen. Sein Fehlpass wurde wohl ausgelöst durch die rauschhafte Freude nach dem ersten Tor im FCK-Dress und die Motivation nachzulegen. „Keiner macht absichtlich Fehler, ich auch nicht. Wir haben mehr als verdient einen Punkt geholt. Jetzt schauen wir, dass wir daheim gegen Düsseldorf gewinnen“, sagte Younes, der das FCK-Offensivrepertoire bereichert. Willi Orban indes mahnte: „Wir müssen eine Führung auch mal clever verwalten. Wir müssen einen Tick abgeklärter werden und lernen, auch mal ein bisschen mit der Uhr zu spielen, damit die Zeit für uns arbeitet.“ Der 21-Jährige hat viel gelernt, gefiel mit abgeklärtem Verhalten in Bedrängnis. Positiv auch die Leistungsentwicklung von Dominique Heintz. Der U21-Nationalspieler beeindruckte beim Lösen kniffliger Situationen Mann gegen Mann. „Wir haben nicht viel zugelassen und hatten vorne selbst fünf Hundertprozentige. Dann spielen wir nach dem 1:0 den Ball direkt zum Gegner. Trotzdem müssen wir uns keine Vorwürfe machen – wir haben alles versucht und auch defensiv solide gespielt“, warb Heintz für Verständnis. Runjaics Jungs sind gut unterwegs, ihre Gangart ist daheim wie auswärts nach vorne ausgerichtet. Das macht FCK-Spiele bisher so attraktiv. Die Vorwärtsverteidigung half auch auf der Schwäbischen Alb, gute Chancen zu kreieren. Nach 25 Minuten konnten, ja mussten die Roten 2:0, 3:0 führen. „Wir hatten genügend Chancen. Wir müssen unbedingt besser treffen. Das Positive ist, dass wir in dieser Saison bisher konstant punkten. Und dass wir aus einem schweren Spiel wieder etwas mitgenommen haben“, sagte Ruben Jenssen, dessen regulärer Treffer nicht anerkannt wurde (3.). Am Spiel berauschten sich auch Kevin Stöger und Alexander Ring. Stöger setzte die ballführenden Heidenheimer Abwehrspieler mit entschlossenem Tempopressing früh unter Druck. Mit Ring, Jenssen und Chris Löwe stand er für die spektakuläre Anfangsphase der Lauterer. Das aber verführte Stöger im Bestreben, das Spiel auf eigene Faust zu entscheiden, einige Male zu sträflichem Eigensinn. Und zu vermeidbaren Fehlern. Da war er wieder, Stöger, der junge Straßenkicker. Der Azubi vergisst schon mal, dass es für Schönheitspreise ohne Tore zu wenig Punkte gibt. Am Samstag (13 Uhr) gegen Fortuna Düsseldorf fehlt Markus Karl gelbgesperrt; möglicherweise kehrt Kerem Demirbay in die Startelf zurück. Auch er und Stöger sind zwei der Jungs mit dem Etikett „Ich lerne noch“. Vieles können sie schon jetzt.

An dieser Stelle finden Sie ein Video via GlomexSport.

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