Sport Der stürmende Hoffnungsträger

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Kaiserslautern

. Jon Dadi Bödvarsson ist 23 Jahre jung. Auch er aber hat bereits gespürt, dass Profifußball ein Geschäft ist. Gerne wäre der isländische Nationalspieler schon im Sommer zum 1. FC Kaiserslautern gekommen, doch sein Arbeitgeber in den letzten beiden Jahren, der norwegische Erstligist Viking Stavanger, opponierte. Es kam zu keiner Übereinkunft, Bödvarsson hatte zu bleiben. Den letzten Treffer für Stavanger erzielte er am 29. August beim 2:0 gegen Sandefjord Fotball. Neun waren es insgesamt in der Saison 2015, die Stavanger auf Rang fünf beendete. Die Internetrecherche über Bödvarsson zeichnet das Bild eines vielseitig einsetzbaren Offensivspielers, der in Norwegen vermehrt auch auf dem rechten Flügel zum Einsatz gekommen ist. Die Frage, was er denn nun sei, ein Mittelfeldspieler oder ein Stürmer, beantwortet der freundliche und offene junge Mann in perfektem Englisch und ohne Umschweife: „I am a striker!“ Ein Stürmer also, der bevorzugt im 4-4-2-System agiert, „das ist die Art, wie ich es mag zu spielen“. Bödvarsson attestiert sich selbst eine anständige Technik, Schnelligkeit, Instinkt. Der 1. FC Kaiserslautern zeichnete sich in dieser Runde nicht eben dadurch aus, Möglichkeiten in angemessener Art zu verwerten. Allein Kacper Przybylko hätte mehr Treffer erzielen müssen als die tatsächlichen fünf. Der Deutsch-Pole ist mit der Quote selbst unzufrieden und hat sich, so ließ er gestern mitteilen, ein Schweigegelübde auferlegt; bis zur Rundenfortsetzung will er keine Interviews geben und sich ausschließlich der Trainingsarbeit widmen. Aufgrund der mangelnden Effizienz aller ruhen auf Bödvarsson nun große Hoffnungen – und eine gewisse Last. Druck verspüre er nicht, wohl aber, dass da etwas auf seinen Schultern liege, bestätigt der Isländer. Das aber sei normal für das Berufsbild des Stürmers. Bödvarsson versichert, sich nicht aus der Fassung schleudern zu lassen, er werde alles versuchen, bei sich zu bleiben – und zu treffen. Konrad Fünfstück möchte zu hohe Erwartungen an Bödvarsson vermeiden. „Mir ist zunächst einmal wichtig, dass er so schnell wie möglich integriert wird, das ist der erste Schritt“, sagt der Trainer des FCK. Bis auf die Premieren-Übungseinheit blieb ihm ein Live-Eindruck des „Betze“-Novizen verwehrt, Videomaterial hat er selbstredend gesichtet. „Charakterlich und von der Mentalität her passt das auf jeden Fall, und er hat international ja schon ein bisschen was gesehen.“ Das stimmt wohl, und Bödvarsson wird seinen Horizont im Sommer erweitern, sofern er sich nicht verletzt oder die Form in den Keller sackt. Mit dem isländischen Nationalteam, für das er 18 Begegnungen bestritten hat, trifft er bei der Europameisterschaft in Frankreich in der Vorrunde auf die Kontrahenten aus Portugal, Österreich und Ungarn. In der Qualifikation zum kontinentalen Championat erzielte Bödvarsson am 9. September 2014 das 1:0 gegen die Türkei (Endstand 3:0). Als die EM-Teilnahme am 13. Oktober letzten Jahres verbrieft war, brachen in der isländischen Kapitale Reykjavik alle Dämme. „Für ein kleines Land wie das unsere mit 300.000 Einwohnern war das unglaublich, es war historisch, die Leute waren in Ekstase“, erinnert sich Bödvarsson. „Doch nun muss sich jeder Spieler erneut überprüfen. Niemand hat im Nationalteam seinen Platz sicher.“ Bödvarsson kann Auswahltrainer Lars Lagerbäck vor allem mit Toren überzeugen. Und das würde gleichermaßen dem FCK helfen ...

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