Sport Der nette Herr Schwartz macht am Hardtwald einen guten Job
Der SV Sandhausen hat nach 18 Spielen 20 Punkte. Das ist nicht schlecht, vor allem, wenn man einen Blick auf die Ausfallliste des SVS wirft. Und wenn man das Saisonziel Klassenerhalt vor Augen hat. Mit Timo Achenbach, Florian Hübner, Robert Zillner und Marco Thiede befinden sich zumindest vier potenzielle Stammspieler im Lazarett. Der mit großen Hoffnungen aus Braunschweig geholte Kevin Kratz fiel monatelang aus, Ranisaw Jovanovic war lange Patient. Sie alle waren nicht so einfach zu ersetzen wie Manuel Riemann. Als die Nummer 1 ausfiel, stand Marco Knaller (27) im Kasten, den SVS-Trainer Alois Schwartz schon bei der zweiten Mannschaft des 1. FC Kaiserslautern trainiert und gefördert hatte. „Alois Schwartz macht in Sandhausen einen super Job“, schwärmt Valentin Herr. Der ehemalige Bundesliga-Torhüter von Bayer Leverkusen und Kickers Offenbach, lange Jahre als Torwart, Co-Trainer und dann als Cheftrainer beim SV Waldhof in Bundesliga und Zweiter Liga tätig, ist nun als Scout für den SV Sandhausen am Ball. So hat der 57-Jährige, ein Fußball-Fachmann, den Ehrlichkeit und Menschlichkeit auszeichnen, den 1. FC Kaiserslautern in Ingolstadt und bei 1860 München beobachtet. Und zeigte sich sehr beeindruckt vom jungen Schwung der Lauterer. Viele dieser wunderbaren Jungs hat Alois Schwartz (47) im FCK-Talentschuppen mit geprägt. Er wird die Berichte Herrs mit Aufmerksamkeit und Kopfnicken registriert haben. In der Mannschaft vom Hardtwald stehen neben Ersatztorhüter Knaller zwei weitere Ex-Lauterer: Denis Linsmayer (23), einer der Spezis von Willi Orban und Jean Zimmer, hat sich zu einem wichtigen Spieler entwickelt. Linsmayer ist Stammkraft, gefällt mit taktischer Disziplin und Einsatzfreude. Ein Charakterspieler. Deshalb war er beim FCK II Kapitän. Andrew Wooten (25) ist zum zweiten Mal nach 2012/13 am Hardtwald gelandet. Nach einem halben Jahr auf Leihbasis in der letzten Saison beim FSV Frankfurt wurde der Stürmer im Sommer vom FCK zum SVS transferiert. Fünf Tore hat Wooten geschossen, damit wichtige Punkte einzutüten geholfen. Noch immer aber haftet dem Strafraumstürmer der Ruf des mitunter schlampigen Genies an. Aber Alois Schwartz kennt seine Pappenheimer, er hat den Jungen aus Worms schon als Trainer der Wormatia nachhaltig gefördert. Alois Schwartz, in Kaiserslautern als Ziehvater der Talente bewährt, zeigt auch in Sandhausen, dass er mit überschaubaren Mitteln was zu bewegen weiß. Valentin Herr hat’s richtig erkannt: Schwartz macht’s gut.