Rheinpfalz Das Tor zum Zellertal

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Wer durch die Brückenbogen des Torsos des ehemaligen Eisenbahnviadukts blickt, der versteht, warum Ortsbürgermeister Klaus Duwensee seine Heimatgemeinde Marnheim gerne das „Tor zum Zellertal“ nennt.

Wie durch große Torbogen blickt der Betrachter aus Richtung Albisheim durch den Überrest der ehemalige Bahnstrecke auf die Gemeinde. Wechselt er auf die andere Seite, so wird der Blick nach Osten ins Zellertal frei. Derzeit prüft die Gemeinde, ob das einstige Viadukt zukünftig abends angestrahlt werden kann. In der Marnheimer Bucht, zwischen dem Donnersberg und dem Zellertal, liegt Marnheim in einer geologisch sehr seltenen Formation aus Kalksteinen und rot-liegenden Steinen, die unmittelbar aneinander angeordnet sind. Erdgeschichtlich sind die Steinformationen vor 200 Millionen Jahren entstanden. Vor allem aber der Brückentorso ist das Wahrzeichen der Gemeinde, die seit rund 2000 Jahren ein Verkehrsknotenpunkt in der Nordpfalz ist. Die Römer zogen hier auf einer Heerstraße entlang, Napoleon ließ die Kaiserstraße durch den Ort verlaufen. Später war es die Bahn zwischen Kaiserslautern und Mainz, die dem Ort Bedeutung verschaffte. Heute ist Marnheim vor allem Wohngemeinde. Die bestehenden Baugebiete sind erschlossen und vermarktet. Daher plant die Gemeinde derzeit das Neubaugebiet „Zwischen den Kirchheimer Wegen“, wo etwa 35 neue Bauplätze entstehen sollen. „Bis zur Umsetzung dieses Neubaugebiets wird es im Ort darum gehen, vorhandene Baulücken zu schließen“, so Duwensee. Stolz ist der Ortsbürgermeister darauf, dass der durch Landwirtschaft und Handwerksbetriebe geprägte Ort noch über eine intakte Infrastruktur mit Einkaufsmöglichkeiten, zwei Gaststätten, einer ganztägigen Kindertagesstätte, zwei Kinderspielplätzen, einem Sport- und Freizeitzentrum sowie einer Grundschule verfügt. Das Gemeinschaftsleben Marnheims sei durch die Vereine geprägt, betont Duwensee, der selbst Vorsitzender des Sportvereins ist. Feste und Ausstellungen am und um den „Grauen Turm“ werden regelmäßig angeboten. Eine feste Einrichtung ist das Dorf-Café mit seinen kulturellen Angeboten im Haus Frank, dem Dorfgemeinschaftshaus des Heimatvereins. Hier wird unter anderem einmal im Monat griechischer Tanz angeboten, regelmäßig finden zudem Ausstellungen statt. Das Haus in der Bolander Straße dient als Begegnungsstätte. Im Freizeitzentrum, dem gesellschaftlichen Zentrum des Ortes mit Fest- und Sporthalle sowie Kegelbahn und Sauna, feiern die Marnheimer, die ansonsten auch auf ein gutes gastronomisches Angebot im Ort zurückgreifen können. In diesem Jahr soll das Freizeitzentrum energetisch saniert werden. „Da die Halle nicht isoliert ist, geht viel Energie verloren. An sehr kalten Tagen reicht die Heizung nicht aus“, begründet Duwensee diesen Schritt. Ein Aushängeschild für Marnheim ist das Frauen-Fußball-Team des FC. Es spielt ganz vorn in der Frauen-Verbandsliga-Südwest mit und peilt den Wiederaufstieg in die Regionalliga Südwest an. Die Serie Im Pfalz-Plan stellen wir wöchentlich in loser Reihenfolge Städte und Gemeinden in der Pfalz vor. Zwei Fragen - Zwei Antworten Der 66-jährige Klaus Duwensee wurde in Marnheim geboren und ist seit 1994 Ortsbürgermeister.   Wo ist Ihr Lieblingsplatz im Ort? Ich sitze sehr gerne mit meiner Frau am Teich in unserem Garten. Gerne halte ich mich auch im Freizeitzentrum im Deutschen Haus auf, um Kontakte zu pflegen. Viel Zeit verbringe ich im Haus Frank, dem Dorfmuseum zum Anfassen.   Warum sollte man herziehen? Unser Dorf bietet viele Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung. Marnheim verfügt zudem über eine optimale Infrastruktur. Die gute Verkehrsanbindung macht den Ort lebenswert. |jös

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