Pfalz Carlsberg: Gänse sterben an Vogelgrippevirus - Sperrbezirk eingerichtet

Gänse in Freilandhaltung.

Zwei Gänse sind vergangene Woche in Carlsberg (Kreis Bad Dürkheim) an der Vogelgrippe gestorben. Es habe sich um das für Geflügel hochansteckende Virus H5N8 gehandelt, hat die Kreisverwaltung Bad Dürkheim am Mittwoch mitgeteilt. So laute der Befund des Landesuntersuchungsamtes. Die Folge: Im Umkreis von mindestens drei Kilometern wird ein Sperrbezirk eingerichtet.

Nachdem die zwei erkrankten Gänse des Carlsberger Hobbytierhalters Ende vergangener Woche an der Vogelgrippe gestorben sind, wurden am Mittwoch aus Sicherheitsgründen eine weitere Gans und drei Hühner des Tierhalters getötet, berichtete eine Sprecherin der Kreisverwaltung. Auch vier Enten aus der Nachbarschaft des Tierhalters wurden getötet.
Die Kreisverwaltung hat im Umkreis von mindestens drei Kilometern um Carlsberg einen Sperrbezirk eingerichtet: Aus und in diesem Bereich dürfen kein Geflügel, kein Fleisch und keine Eier transportiert werden. Außerdem muss das Federvieh im Stall bleiben. Es muss so gehalten werden, dass Kontakt mit Wildvögeln und deren Kot verhindert wird.
Im Sperrgebiet werden am Donnerstag Proben genommen, die das Landesuntersuchungsamt auswerten wird. In diesem Gebiet ist ein Geflügelhalter in Altleiningen mit 2000 Mast- und Legehühnern betroffen, teilte die Kreisverwaltung am Mittwoch mit.
Überdies wird im Umkreis von mindestens zehn Kilometern ein Beobachtungsgebiet definiert. Auch hier gilt, dass keine Geflügelprodukte ausgeführt oder in das Gebiet gebracht werden dürfen und die Tiere im Stall bleiben müssen, allerdings werden hier keine Proben genommen. Betroffen ist hier der landwirtschaftliche Betrieb der Lebenshilfe mit 1000 Legehennen. Beide Großbetriebe waren bis Mittwochabend für die RHEINPFALZ telefonisch nicht erreichbar. Für Menschen ist das Virus nach Angaben der Kreisverwaltung ungefährlich.
Das zuständige Veterinäramt der Kreisverwaltung Bad Dürkheim habe aufgrund der Ausbreitungsgefahr in enger Abstimmung mit dem Umweltministerium sofort gehandelt, berichtete Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU): "Weitere Maßnahmen folgen in den nächsten Tagen."
Kreisbeigeordneter Reinhold Pfuhl (SPD) und Landesumweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) sagten, es sei zwar bedauerlich, wenn Tiere getötet werden müssten. Aber es gehe darum, die Ausbreitung des hochansteckenden Virus H5N8 zu verhindern.
Seit dem Ausbruch der Vogelgrippe in Rheinland-Pfalz hat das Landesuntersuchungsamt Proben von über 1000 Vögeln auf Vogelgrippe untersucht. Von den bisher festgestellten 19 Ausbrüchen von H5N8 in den Kreisen Mayen-Koblenz, Ahrweiler und Cochem-Zell sowie dem Rhein-Hunsrück-Kreis waren nach Angaben des Umweltministeriums bislang allerdings nur Wildvögel betroffen: vor allem Schwäne, aber auch Enten und Möwen.

x