Grünstadt Bürger erhalten Rückendeckung

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Die Kirchheimer haben Rückendeckung vom Bundestagsabgeordneten Norbert Schindler (CDU) erhalten. In einem Brief an das Mainzer Innenministerium und an den Zweckverband Schienenpersonennahverkehr (ZSPNV) Rheinland-Pfalz Süd macht er sich stark dafür, dass der Kreuzungsbahnhof erst errichtet wird, wenn die Umgehungsstraße, deren Bau bereits begonnen hat, fertiggestellt ist.

„Eine zusätzliche Baustelle am Bahnübergang würde den völligen Verkehrskollaps für die ohnehin schon stark gebeutelte Ortschaft bedeuten“, schreibt er. Schindler geht davon aus, dass eine zeitliche Trennung zu keinen großen Terminverschiebungen im DB-Projekt, das im Frühjahr 2017 starten und im Dezember abgeschlossen sein soll, führen würde, „da die Baumaßnahme ,B 271 neu` ein Jahr vorgezogen wurde“. Ursprünglich hätte der Kreuzungsbahnhof schon Ende 2014 eingeweiht werden sollen. Weitere zeitliche Verzögerungen wird es dennoch geben, denn die Westumgehung wird gemäß dem gegenwärtigen Plan vor Ende 2018 nicht eröffnet werden können. Wird die Zugstrecke parallel zu dem noch nicht beendeten Straßenprojekt zweigleisig ausgebaut, gäbe es riesige Probleme. Doch auch wenn der Bau des Kreuzungsbahnhofs abgeschlossen ist und dieser in Betrieb geht, bevor die „B 271 neu“ für den Verkehr freigegeben ist, wäre das Chaos programmiert – nicht nur in der Ortsdurchfahrt. Denn dann werden, wie schon mehrfach berichtet, die Schrankenschließzeiten gegenüber heute deutlich verlängert. Die Kirchheimer befürchten endlose Staus auf der Weinstraße und auf der sie kreuzenden L 520. Bei 19.000 Fahrzeugen, die sich täglich durch Kirchheim quälen, werden sich nach Hochrechnungen der Ortsgemeinde Autoschlangen von bis zu einem halben Kilometer Länge bilden. Diese werden sich – davon ist nicht nur Bürgermeister Robert Brunner überzeugt – auch während der von der Bahn nach heftigen Protesten zugesicherten zwischenzeitlichen Öffnung der Schranken nicht auflösen. Da bislang alle Versuche gescheitert sind, den befürchteten Verkehrsinfarkt abzuwenden, haben Simone Bergelt, Henner Kunz und andere Bürger eine Petition verfasst (wir informierten am 8. Januar). Sie steht seit einigen Wochen im Internet, wo man sie mit ein paar Klicks unterstützen kann. Bis Montagabend hatten das aber erst 118 Menschen getan. „Auf den Unterschriftenlisten, die in örtlichen Geschäften und Praxen ausliegen, sieht es besser aus“, sagt Kunz, der auf mindestens 900 bis 1000 Unterzeichner hofft. „Es betrifft ja auch Menschen aus den Nachbardörfern, wenn in Kirchheim nichts mehr geht“, betont er. Genau ausgezählt werden die Unterschriften am 1. Februar. Dann gehen die Listen, auch die Online-Version, zusammen mit der Petition an den Deutschen Bundestag. „Wir hoffen, bis Ende Februar eine Antwort aus Berlin erhalten zu haben“, so Bergelt. Falls ein Planfeststellungsbeschluss ergehe, werde man Widerspruch einlegen. (abf) INFO —Unterschriften für die Petition können noch bis Sonntag, 31. Januar, geleistet werden; —Die Online-Petition findet man unter www.change.org und der Suche nach „Verkehrsinfarkt Kirchheim“; —Unterschriftenlisten liegen aus: Weingut Hammel (Weinstraße Süd), Gemüsegeschäft (Weinstraße Süd), Bäckerei Schmitt (Hollergasse), Sternapotheke (Bissersheimer Straße), Weingut Rogenwieser (Weinstraße Nord), Krankengymnastik Schwalb (Kleinkarlbacher Straße) und Krankenpflege Sacherer (Triftweg).

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