Grünstadt Bockenheim: Dachstuhl eines Schuppens abgebrannt

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Lichterloh hat in der Nacht auf Freitag der Dachstuhl eines Schuppens auf dem Gelände eines Winzerhofs in Bockenheim gebrannt.

Die meterhohen Flammen waren schon von Weitem zu sehen. Die Feuerwehr, die mit einem Großaufgebot im Einsatz war, konnte ein Übergreifen der Flammen auf umstehende Gebäude verhindern. Verletzt wurde niemand. Die Polizei schätzt den Brandschaden auf 25.000 Euro. Sie geht von einem technischen Defekt aus. Der kommissarische Wehrführer der Stützpunktwehr Bockenheim-Kindenheim, Uli Keidel, wohnt in der Nähe des Winzerhofs im Leininger Ring und wurde von seinen Nachbarn über den Brand informiert. Dann ging alles sehr schnell: Keidel alarmierte seine Kollegen, ein erster Trupp der Wehr rückte aus. Etwa zeitgleich, gegen 23.25 Uhr, ging bei der Polizei ein Notruf ein. Per Sirene wurde in Bockenheim nachalarmiert. Auch in Obrigheim wurde Sirenenalarm ausgelöst. Laut dem Wehrleiter der Verbandsgemeinde Grünstadt-Land, Frank Janson, waren 84 Rettungskräfte im Einsatz, insgesamt 17 Fahrzeuge standen in Kellereistraße, Leininger Ring und Margreider Straße. Neben der Feuerwehr Bockenheim-Kindenheim waren auch die Wehren aus Obrigheim und Grünstadt ausgerückt, letztere unter anderem mit ihrer Drehleiter. Vor Ort war neben Janson auch der Wehrleiter der Verbandsgemeinde Hettenleidelheim, Alfred Raffel – eine Vorbereitung auf die Fusion im nächsten Jahr. In ganz Bockenheim nahm man den Qualm wahr, der bei dem Brand entstand. Von Grünstadt her kommend, sah man von Weitem die Flammen. In den sozialen Netzwerken kursierten bereits früh Fotos vom Feuerschein. Helmut und Marie-Therese Peters, ein belgisch-deutsches Paar, war gerade auf Weinstraßen-Tour und übernachtete deshalb im Winzerhof. „Am Abend haben wir das erste Mal Saumagen gegessen“, erzählt Marie-Therese Peters. Eine geruhsame Nacht ist dem Ehepaar danach aber ebenso wie den anderen Gästen und den Bewohnern nicht vergönnt. Mit den Worten „Es brennt!“ habe sie die Polizei aus dem Schlaf gerissen, berichtet Peters. In ihren Augen kurios: „Die Polizei fragte als allererstes: ‚Haben Sie getrunken?‘“ Alle mussten dann aus dem Haus – „und jetzt stehen wir hier auf der Straße“, erzählt ihr Mann in den frühen Morgenstunden. Nach den Löscharbeiten konnten die Gäste aber wieder in ihre Zimmer. Denn die Wehrleute konnten das Feuer im Zaum halten, sodass es nicht auf andere Gebäude auf dem Grundstück des Hofs und der Nachbarschaft übergriff. Auch der Rauch sei nicht bis in die Fremdenzimmer vorgedrungen, die sich im vorderen Bereich des Areals befinden, berichtete Sigfried Doll, der Leiter der Polizeiinspektion Grünstadt. Gegen 1.40 Uhr war das Feuer gelöscht, sodass die Kriminalpolizei an die Arbeit gehen konnte. Diese gehe nach dem derzeitigen Stand der Ermittlungen von einem technischen Defekt aus, so Doll gestern. In der Scheune stand eine alte, elektrisch betriebene Kreissäge. Die Kripo vermutet, dass die Säge beziehungsweise der Stromanschluss defekt gewesen sein könnten und in Brand gerieten. Das Feuer griff dann wohl über das in der Scheune gelagerte Holz auf den Dachstuhl über. Auch Zeugenaussagen und eine weitere Begehung gestern Morgen erhärteten diese Vermutung. Es gab weder Spuren von offenem Feuer noch habe jemand geraucht. Die Polizei wartet momentan noch ein Gutachten ab und ist in engem Kontakt mit der Versicherung. Zwischen 1.45 und 2.30 Uhr räumte die Feuerwehr noch mit einem Bagger das verbrannte Holz aus der Scheune. Um 4.05 Uhr war der Einsatz beendet. Vier Feuerwehrleute wurden bis 6.30 Uhr zur Brandwache abgestellt.

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