Rheinpfalz Betreiber gesucht

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Die Stadt Kaiserslautern richtet in der ehemaligen Hauptpost eine Unterkunft für Asylbewerber ein. 350 Flüchtlinge sollen dort untergebracht werden. Wer das Heim betreiben soll, ist noch offen. Die Bewerbungsfrist für mögliche Träger endet heute.

Vor einigen Wochen hatte die Stadt eine Ausschreibung veröffentlicht. Darin suchte sie „für die Betreuung und Begleitung von Asylbewerbern sowie das Betreiben von Gemeinschaftsunterkünften“ einen „geeigneten Träger“, der „voraussichtlich ab dem vierten Quartal 2015“ das in der ehemaligen Hauptpost geplante Heim betreiben soll. Die Frage, ob sich schon Bewerber gemeldet haben, beantwortet die städtische Pressestelle eher ausweichend. „Die Entscheidung, welcher Träger die Betreuung der Flüchtlinge dort übernehmen wird, ist noch nicht gefallen.“ Welche Bewerber in eine engere Auswahl kommen, werde am 2. September entschieden, wenn die Bewerbungsfrist abgelaufen ist. „Diese werden in der Folge aufgefordert, ein detailliertes Konzept vorzulegen“, heißt es weiter. Ob und wer sich bisher beworben hat, das teilt die Stadt nicht mit. Nach Informationen der RHEINPFALZ hat das Deutsche Rote Kreuz Interesse am Betrieb der Flüchtlingsunterkunft, auch die Caritas soll zumindest darüber nachgedacht haben, ihren Hut in den Ring zu werfen. In der Ausschreibung heißt es, dass der Betreiber „die Wohn- und Integrationsbegleitung von etwa 350 Asylbewerbern“ übernehmen soll. Dazu gehöre „sozialpädagogische Gruppenarbeit, Hilfe bei Behördengängen und Anträgen, Koordination des Einsatzes von Ehrenamtlichen, Unterstützung bei Auszug aus der Gemeinschaftsunterkunft“. Außerdem soll der Bewerber „örtlich gut vernetzt sein mit den Trägern der freien Wohlfahrtspflege, die sich in der Flüchtlingshilfe engagieren“. Zur Betreuung der Flüchtlinge ist auch eine Zahl von Mitarbeitern vorgeschrieben: 2,5 Stellen für Sozialarbeiter, zwei Stellen für Hausmeister sowie anderthalb Stellen für Verwaltungspersonal und eine Hauswirtschaftskraft. „Dazu müssen Erfahrungen in der Arbeit mit Ehrenamtlichen und ein entsprechendes lokales Netzwerk vorhanden sein“, heißt es weiter. Denn: Es werde „vorausgesetzt, dass für den Träger ehrenamtlich Tätige mit in die Betreuung der Flüchtlinge eingebunden werden“. Bis Flüchtlinge einziehen können – laut Ausschreibung ab Oktober – muss an dem Gebäude noch einiges getan werden. Das Haus beherbergt ehemalige Büroräume, die nun zu Unterkünften umgebaut werden. „In drei Etappen soll das Gebäude umgebaut werden“, teilt die Stadt mit. Den Umbau übernehme der Vermieter, der Kaiserslauterer Unternehmer Hans Sachs. Bis Oktober sollen 56 Zimmer bereit stehen, bis Ende 2015 sollen weitere 41 Zimmer fertig sein. Bis Ende Dezember soll so „Platz für die Unterbringung von 172 Asylsuchenden“ entstehen. 2016 soll der Altbau einen Anbau bekommen, in dem dann weitere knapp 100 Zimmer angeboten werden. „Im Endausbau bietet das Gebäude Platz für 366 Flüchtlinge“, so die Stadt. Bis es soweit ist, müssen Zimmer renoviert werden, auch die Elektroinstallation kommt laut Stadt auf den Prüfstand. Im Gebäude sollen 17 Gemeinschaftsküchen eingerichtet werden. Zudem sollen im Innenhof sowie im Foyer des geplanten Neubaus Gemeinschaftsräume gebaut werden. „Es entstehen ferner Sanitärräume, drei Verwaltungsräume für die Betreuung und ein großer Wasch- und Trockenraum“, so die Stadt. (bld)

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