Rhein-Pfalz Kreis Bepo-Gelände: Zuschlag für Heberger

Schifferstadt

/Mainz. Nur ein Angebot für das Bereitschaftspolizei-Gelände sei fristgerecht eingegangen, heißt es in der Sitzungsvorlage des Landes-Haushalts- und Finanzausschusses. Die Angebotssumme: 2,41 Millionen Euro. Dem Verkauf des Geländes hat der Ausschuss gestern zugestimmt. Damit ist der Weg frei für die Schifferstadter Baufirma Heberger Holding GmbH & Co. KG, das Areal zu kaufen. Das umfasst knapp 20.000 Quadratmeter. Darauf stehen ein Verwaltungsgebäude, Wohnunterkünfte, Garagenhallen und eine Tankstelle. Das ehemalige Verwaltungsgebäude will Heberger nach eigenen Angaben als Bürogebäude nutzen. Laut Pressemitteilung bedeutet das 625 zusätzliche Quadratmeter Fläche zur Hauptverwaltung im Waldspitzweg. „Wir sind im Waldspitzweg am Ende der Kapazitäten angelangt“, sagt Christina Becker, Geschäftsführerin der Heberger Holding GmbH & Co. KG, im RHEINPFALZ-Gespräch. Der Kauf des Geländes in der Bahnhofstraße sei ein klares Bekenntnis zum Standort Schifferstadt. Des Weiteren will die Baufirma neue Schulungsräume einrichten. Die Wohnunterkünfte sollen bestehen bleiben. Darin will die Firma künftig eigene Mitarbeiter unterbringen. Genutzt werden auch die Garagenhallen mit einer Fläche von rund 1400 Quadratmetern sowie das ehemalige Wirtschaftsgebäude mit einer Fläche von rund 1000 Quadratmetern. Die Fotovoltaikanlage bleibt laut Becker. Noch völlig offen ist dagegen, was mit der Tankstelle passiert. Der zeitliche Rahmen ist schon grob abgesteckt. Aus dem Mainzer Finanzministerium heißt es, dass man so bald wie möglich zum Notar will, um den Verkauf zu fixieren. Auf der anderen Seite will Heberger voraussichtlich im Sommer nächsten Jahres die ehemaligen Gebäude der Bereitschaftspolizei „entsprechend der neuen Bestimmung in Betrieb nehmen“. Vorher seien allerdings noch einige Umbauarbeiten notwendig. Im November 2011 verkündete Innenminister Roger Lewentz (SPD) das Aus für die Bereitschaftspolizei am Standort Schifferstadt. Erfahren hatten dies die Betroffenen nach eigenen Aussagen damals aus der Presse. Fast sechs Jahrzehnte war die „Bepo“ auf dem Areal in der Bahnhofstraße 118 untergebracht. Die Hundertschaft wurde nach Enkenbach-Alsenborn im Kreis Kaiserslautern umgesiedelt. Im Sommer vergangenen Jahres hieß es dann Abschied nehmen. Seitdem war die dauerhafte Folgenutzung des Geländes unklar. Die Liegenschaft gehört dem Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB), der wiederum dem Finanzministerium untersteht. Das Innenministerium hatte die Fläche gemietet und den Mietvertrag schließlich gekündigt. Im Gespräch war im Frühjahr 2013, dass das Verwaltungsgebäude in ein Freigängerhaus der Jugendstrafanstalt umgewandelt wird. Der damalige Justizminister Jochen Hartloff (SPD) hatte als Größenordnung 15 Plätze genannt. Entscheidender Faktor für die Überlegungen war damals die Nähe zum Bahnhof. Diese Idee war allerdings wenige Monate später wieder vom Tisch. Auch das Innenministerium hatte keinen Bedarf mehr. Zwischenzeitlich hatte die Firma Camelot in den Häusern Arbeiter eines Unternehmens untergebracht. Camelot sollte durch die temporäre Nutzung sicherstellen, dass an den Gebäuden nichts passiert. Beim Eigentümer LBB ist man ob des Verkaufs zufrieden: „Wir freuen uns, dass die ehemalige Bereitschaftspolizei mit dem Unternehmen Heberger einen kompetenten und verlässlichen Erwerber gefunden hat, der die Liegenschaft mit seiner Standortkenntnis zum Vorteil des Stadtquartiers entwickeln kann“, sagte die stellvertretende Geschäftsführerin des Landesbetriebs, Petra Wriedt. Und auch im Schifferstadter Rathaus hat man die Nachricht aus Mainz mit Freude aufgenommen: „Das ist eine gute Entwicklung – für die Firma Heberger, aber auch für Schifferstadt“, sagte Bürgermeisterin Ilona Volk (Grüne) gestern.

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