Ludwigshafen Public Viewing während der Fußball-EM - Eine Übersicht

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Deutsche und Türken, Italiener, Polen, Kroaten und Albaner: Viele große Ludwigshafener Bevölkerungsgruppen werden mitfiebern, wenn vom 10. Juni bis 10. Juli in Frankreich die Fußball-Europameisterschaft ausgetragen wird. Public Viewing ist an vielen Orten in der Stadt geplant. Eine Übersicht – ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

Die Premiere als Betreiber eines Public-Viewing-Geländes erlebt Marcus Endlich. Sein Sunshine Beach am Willersinn, der vor einigen Wochen in seine zweite Saison gegangen ist, wird auch gleichzeitig die größte Location der Stadt werden, an der man sich zum gemeinsamen Fußballschauen treffen kann. Bis zu 1000 Leute passen hinein. „Wir sind selbst sehr gespannt, wie das angenommen wird“, sagt Endlich. Rund um die Spiele mit deutscher Beteiligung plant er „Fußballpartys“, die dann auch fünf Euro Eintritt kosten. Ab dem Achtelfinale sollen am Strand alle Spiele gezeigt werden. Nicht ganz so viele Menschen passen auf das Gelände der Sunset Lounge an der Rhein-Galerie, dafür wird die Leinwand mit 22 Quadratmetern die wohl größte der Stadt sein. „Wir lassen maximal 300 Besucher rein, damit jeder einen Sitzplatz bekommt“, sagt Betreiber Angelo Alaimo. Gezeigt werden alle Spiele – Russland gegen Wales oder Island gegen Österreich allerdings möglicherweise auch mal ohne Ton. Wer die Übertragung in Wort und Bild verfolgen wolle, könne in dem Fall in den benachbarten, auch von ihm geführten Heimathafen ausweichen, sagt Alaimo. Eintritt von drei bis fünf Euro nehme die Sunset Lounge bei allen Spielkonstellationen, bei denen Sicherheitspersonal engagiert werden müsse, um zu gewährleisten, dass es friedlich bleibe – was in der Vergangenheit auch immer geklappt habe. Als neuen Eröffnungstermin strebt Alaimo Anfang nächster Woche an. Das ist später als zuletzt angekündigt, aber immer noch rechtzeitig vor dem ersten Anpfiff in Paris (Freitag, 10. Juni, 21 Uhr, Frankreich gegen Rumänien). Einer der Treffpunkte bei der Weltmeisterschaft 2014 wird diesmal eine Nummer kleiner ausfallen: Felix Bowling zeigt die Spiele – und zwar alle – nicht mehr im Biergarten, sondern innen. Dort ist Platz für rund 500 Personen. „Zum einen fangen die meisten Spiele relativ spät an“, sagt Geschäftsführer Andreas Hahn. „Zum anderen waren unsere Wetter-Erfahrungen in letzter Zeit nicht so positiv.“ Im Center stehen drei Leinwände und 18 Bildschirme zur Verfügung; Eintritt wird nicht erhoben. Prinzipiell haben kegelnde und bowlende, also zahlende Gäste Vorrang. „Bei den Deutschland-Spielen will aber sowieso niemand spielen“, meint Hahn. Eine Alternative bei schlechtem Wetter ist auch das Kulturzentrum Das Haus in der Bahnhofstraße. Hier werden bei freiem Eintritt alle Spiele der deutschen Fußball-Nationalmannschaft übertragen. Genauso haben es das Cinestar-Kino in der Walzmühle und der DBZ-Keller in der Bexbacher Straße (Friesenheim) geplant – im Keller werden unter dem Motto „Fußball, Gott und die Welt“ als „Warm-up“ schon am Donnerstag, 9. Juni, 20 Uhr, Geschichten, Filme und Musik zur Europameisterschaft präsentiert. Dass sie für ihre fußballinteressierten Gäste Bildschirme und Leinwände aufbauen werden, haben auch mehrere Gastronomen angekündigt: Mitgefiebert und – hoffentlich – gejubelt werden kann unter anderem im Allegro (Blücherstraße, Hemshof), im Alex (Berliner Platz), im Biergarten der Blies, im Maffenbeier (Rohrlachstraße, Hemshof), im Ireland’s Own (Bahnhofstraße, Mitte), im Andechser (Ludwigstraße, Mitte), im Clubhaus der Tennisabteilung des Postsportvereins (Bayreuther Straße, West, nur Spiele mit deutscher Beteiligung) und in der Pizzeria Da Peppe des VfR Friesenheim (Teichgasse). Weil es allen Vorurteilen zum Trotz nicht wenige Menschen gibt, die sich durchaus für Dramen auf der Kinoleinwand und genauso für Dramen auf dem Fußballrasen interessieren, bietet auch das Festival des deutschen Films auf der Parkinsel wieder die Gelegenheit zum gemeinsamen Gucken: Die abendlichen Spiele werden in einem kleinen Zelt am Rheinufer ausgestrahlt. Allerdings endet das Festival zeitgleich mit dem letzten Viertelfinale am Sonntag, 3. Juli. Den ultimativen Tipp für alle, die dem Fußballfieber entgehen und sich trotzdem nicht zu Hause einschließen wollen, gibt es auch: Das Parkfest vor der Friedrich-Ebert-Halle in Friesenheim beginnt gleichzeitig mit der Europameisterschaft am Freitag, 10. Juni. Bis Sonntag, 19. Juni, kann man dort zusammensitzen, ohne von Toren der Sieger und Tränen der Verlierer belästigt zu werden. „Wir haben Public Viewing vor Jahren probiert“, sagt Marcus Endlich, der das Bier- und Weindorf betreibt, „das hat nicht geklappt.“

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