Rheinpfalz Aweil geht’s los: Die beliebtesten Pfälzer Redensarten

Die Leser haben entschieden – und wir stellen die 20 beliebtesten und typischsten Pfälzer Redensarten zur Endauswahl. Gesucht: Der beste pfälzische Spruch.

Do fliecht der die Baratzel fort!“ oder „Reschbeggt!“ So könnte man sich  auf Pfälzisch freuen, denn 1023 Leserinnen und Leser haben uns in den vergangenen Wochen rund 4000 Vorschläge für die schönste pfälzische Redensart  geschickt. Das ist die  Bilanz von  Phase 1 der Leser-Aktion „Die Pfalz wählt: Der beste Spruch.“ Heute startet  die entscheidende Phase 2: Aus den Top-20-Sprüchen können Sie nun die für Sie prägnanteste, witzigste oder typischste Redensart auswählen: Den besten Pfälzer Spruch, gekürt von den Lesern der RHEINPFALZ am SONNTAG.    Wenn Sie Ihren Lieblingsspruch vermissen: Es fehlen in der Liste tatsächlich einige typische und häufig gehörte Redensarten von „Un sunnscht?“ bis „fer en Klicker un en Knopp“. Aber: Die Leser haben so entschieden. Auch die drei Außenseiter, die die Redaktion hinzugefügt hat, hatten überdurchschnittlich viele Stimmen. Wir sind also sicher: In den  Top 20 werden Sie bestimmt einen – oder gar mehrere – Favoriten finden, für die Sie Ihre fünf Stimmen abgeben wollen (Stimmzettel liegt der Printausgabe von heute bei). Wir stellen Ihnen die Top-20-Sprüche kurz vor – mit  Kommentaren von Lesern,  die sie vorgeschlagen haben:  1. Du machscht mich ganz heckewelsch (durcheinander).  „Super-Spruch, und nicht jeder Pfälzer kennt ihn.“  (Ulla Dauenhauer per E-Mail) –  „Mein Name ist in dem Fall Programm“ (Emilia Heck, Westheim) 2. Uffbasse! Warnung.   „Vielseitig anwendbar, ganze Sätze ersetzend – und allein der Klang!“ ( Marlise Scholl, Mutterstadt) –   „Das braucht man schon mal bei zwei Kindern mit pubertärem Verhalten.“ (Simone Henn per E-Mail) 3. Pänn mer die Gäns! (Lass mich in Ruhe damit!, „Rutsch mer de Buggel nunner!“).   Hintergrund: Kleintiere sind von der Pfändung ausgeschlossen. Wolfgang Hallwas aus  Dannenfels hat uns aber auch eine „wahre Geschichte“ aus dem  Jahr 1898  erzählt, als ein Gerichtsvollzieher zum Gespött der Pfalz wurde, weil ihm 15 gepfändete Gänse über Nacht davonflogen.   4. Kumm, geh fort! „Das ist so herrlich widersprüchlich und für mich typisch Pfälzisch.“ (Sigrid Gebhardt aus Frankenthal) –  „Ich nenne diesen Spruch das pfälzische Yin und Yang.“ (Axel Steil aus Kaiserslautern) 5. Rutsch mer doch de Buckel nunner (oder: nuff)! „Weil mir Pälzer jo freundliche, lewensluschdische un uffg’schlossene Leit sinn, wolle mer’s uns halt mit kääm verscherze. Also sache mer net ääfach ,Nää!’ oder ,Leck' mich am A...!’ Un wann em ähner de Buckel nunnerrutscht, kummt der jo audomadisch ah om Hinnere o.“ (Gerd Mussotter, Römerberg) 6. Petz emol ämme Ochs ins Horn. „Versuchen Sie einmal, das auf Hochdeutsch auszudrücken: ,Herr XY ist äußerst beratungsresistent ...’ –   oder so!“ (Gerhard Gilke, Dannstadt) 7. Isch die Laach (oder: es Läwe) ach noch so trieb, immer hoch, die Gellerieb! „Egal was passiert, nicht den Kopf hängen lassen!“ (Hans Schwind,  Schifferstadt) 8. Liewer en Bauch vum Esse wie en Buckel vum Schaffe. Eine von vielen Redensarten, die die Genussfreude der Pfälzer feiern. Vorgeschlagen unter anderem vom Helga Schulz aus Wachenheim. 9. Zu dabbisch, fer e Loch in de Schnee zu pinkle (brunse). „Wenn ich mich mal wieder so richtig maßlos über irgendwelche Dilettanten ärgern muss, tut es einfach gut, mal ordentlich Dampf abzulassen – im nichtöffentlichen Teil natürlich.“ (Hans Seel,  Hördt) 10. Der gebt aa wie e Dutt voll Naggiche. „Wird in unserer Familie verwendet für einen Wichtigtuer.“ (Rainer Bechtold per  E-Mail). Variante: „Der gebbt aa wie e Dutt voll Migge.“ 11. Zu bleed, fer aus’m Bus zu winke. „Mein absoluter Renner. Pälzer Schenkelklopper. Warum? Weil so Leit’ immer uff de falsche Seit’ hocken!“ (Heinz Goldhammer, Frankenthal) 12. Gewidder, Dunnerkeidel! „Des hod grad noch g’fehlt“ (Herbert Huhn, Schifferstadt). Varianten: „E Gewiddel noch emol!“, „Gewidder, Feier uff e Eck!“ 13. Vergess emol dei Redd nit! Pfälzer Kommunikationssteuerung. „Diesen Spruch wendete meine Mutter (früher Wattenheim) sehr oft an. Ich würde ihn auch gern öfters verwenden, aber die Hessen verstehen mich dann nicht ...“  (Manfred Riehm, Hanau) 14. Gemoddelt (oder: Rausgebutzt) wie’s Käddel am Feierdaach (im Herbscht). „Der Spruch erinnert mich an meine Mutter, die ihn in den Siebzigern oft ausgesprochen hat, wenn ich in knallengen Jeans und weitem Baumwoll-Männerhemd das Haus verlassen habe.“ (Ingrid Blum, Frankenthal) 15. Wer net will, hot g’hatt. „Nervenschonend. Ich frag die Enkel beim Essen nur einmal, ob sie Nachschlag wollen.“ (Rosemarie Röhrig, Ottersheim)    16. Ich griech die Gääsegichter. Man könnte auch sagen: „Ich grie(ch) was an mich.“ Geht auf ein Tierkrankheit zurück und bedeutet: Das ärgert mich oder flößt mir Furcht ein. Favorit unter anderem von Ellen Müller aus Speyer.  17. Jo alla! „In alle Lääwenslaache insetzbar, zum Beispiel wann’s uff de Kerb Huddl gebbt, korz bevor’s Bumbes gebbt: ,Jo alla’ is sosesaa e Deeskalatzjohnsinstrument.  Odder vor de Himmelsdier, wann de Petrus froot, wie mer sich uff de Erd vehall hat, saat mer ääfach ,Jo alla’, dann wääß der Bescheid.“ (Rolf Tilly, Pirmasens) 18. Dir hat’s in die Schees gereent (oder: geschneet). Vorgeschlagen von Jaqueline Wilhelm aus Hermersberg. Ein sinnähnlicher Spruch: Du wurdest als Kind wohl zu heiß gebadet.   19. Der kummt vum Kuchebacke uff Arschbacke.  „Also: vom 100sten zum 1000sten. Oder einfach: en Babbelarsch.“ (Markus Schäfer, Herxheim bei Landau)20. Der glaabt ach, ich kumm uff de Worschtsupp gepaddelt. Vorgeschlagen unter anderem von der Klasse 8b des Burg-Gymnasiums in Kaiserslautern mit ihrem Lehrer Jochen Mallmann. Bedeutung: Er glaubt wohl, mir geht’s   zu gut. 20. Der glaabt ach, ich kumm uff de Worschtsupp gepaddelt. Vorgeschlagen unter anderem von der Klasse 8b des Burg-Gymnasiums in Kaiserslautern mit ihrem Lehrer Jochen Mallmann. Bedeutung: Er glaubt wohl, mir geht’s   zu gut.

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