Bad Dürkheim Alles will auf 600. Wurstmarkt

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„Nicht nur für uns Dürkheimer ist der Wurstmarkt das Maß aller Dinge.“ So kommentierte Bürgermeister Lutz die über 1.050 Bewerbungen, die der Stadt für den 600. Wurstmarkt vorlagen. In den Genuss eines Standplatzes kommen freilich auch nächstes Jahr nur rund 300 Schausteller, Händler und sonstigen Beschicker.

Der Wurstmarktausschuss hatte in nichtöffentlicher Sitzung am Donnerstag über die Vergabe zu entscheiden, die Verträge sollen noch in diesem Jahr abgeschlossen werden. Im Grunde gesetzt sind die 36 Schubkärchler, 14 Weindorfstände und drei Hallenbetreiber, so dass noch knapp über tausend Bewerber hoffen durften. Wie stets in der ersten Sitzung nach September legte Marktmeister Roland Poh den Bericht der Verwaltung im Wurstmarktausschuss vor, der dafür eigens um Einsatz- und Rettungskräfte sowie Schausteller-, Winzer- und Anwohnervertreter erweitert wird. Poh sprach im Vergleich der vergangenen zehn Jahre von einem durchschnittlichen Besuch, wobei die Umsätze gegenüber dem Vorjahr dennoch leicht gestiegen seien. Geschätzt wurden wie bereits berichtet 630.000 Gäste. In der Diskussion sprach Reinhard Stölzel (CDU) das von den örtlichen Fuhrunternehmen monierte „Wildern“ auswärtiger Taxibetreiber an. Poh bestätigte die Problematik, man habe auch bei Stichproben etliche Fremdtaxis aus Frankenthal, Mannheim/Ludwigshafen und sogar Heidelberg verwiesen. Allerdings regte er an, ob die örtlichen Taxibetriebe nicht kooperieren sollten, „denn deren Kapazitäten allein reichen ja nicht aus“. Ralf Lang (SPD) sprach die zeitweiligen Unterkapazitäten des Mobilfunknetzes auf dem Festgelände an, worin er nicht zuletzt auch einen Sicherheitsaspekt sah. Die Stadt habe zusammen mit dem Hauptbetreiber bereits nachgesteuert, sagte Roland Poh. „Es war schon besser als 2014, aber noch nicht zufriedenstellend.“ Daher sei man auch wieder dazu zurückgekehrt, einige Schubkarchstände mit speziellen Notruftelefonen auszustatten. Die mobile Kommunikation zwischen Marktbüro und den Einsatzkräften sei unabhängig davon jederzeit gewährleistet, wie auch Dürkheims Polizeichef Wolfgang Herber unterstrich. Bei ihm erkundigte sich Kurt Lang (FWG) nach mehreren Raubüberfällen auf dem Michelsberg, die mutmaßlich auf das Konto einer jugendlichen Bande aus Ludwigshafen gingen. Die Ermittlungen dauern an, so Herber, gegen die Betroffenen sei auch schon ein Platzverbot für 2016 ausgesprochen worden. Die Gruppe bewege sich nicht auf dem Platz, sondern nur in den dunklen Randbereichen und habe es insbesondere auf Smartphones abgesehen. Gemeinsam mit dem Ordnungsamt suche man nach Lösungen (der Begriff „ausleuchten“ fiel), damit es „nicht mehr so attraktiv ist, sich dort oben aufzuhalten“, wie Herber es formulierte. (psp)

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