Kultur Alles Käse nach der Wurst?

Ein sexy Schwede, Liebesgrüße aus Italien, ein bisschen Frieden aus Moskau, eine männliche Kylie Minogue – am Samstagabend steigt das Finale des Eurovision Song Contest (ESC) in der Wiener Stadthalle. Wer die Nachfolge von Conchita Wurst antreten könnte? Unser Redakteur Jan Peter Kern vor Ort hat da so eine Ahnung. Die aussichtsreichsten Kandidaten im Check – und die deutsche Teilnehmerin.

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Die Schweden, die haben’s einfach drauf. Auch dieses Mal zählen sie mit Mans Zelmerlöw zu den Favoriten. Egal, wo er in Wien diese Woche auftauchte: Überall wurde der 28-Jährige sofort von Fans und Reportern umzingelt – auch, weil er der wohl heißeste schwedische Popexport seit Björn und Benny von Abba ist. Buchmacher sehen den Ryan-Gosling-Verschnitt auf dem Siegertreppchen ganz oben – zu Recht. Sein Song „Heroes“ ist eine aalglatt produzierte David-Guetta-Electro-Pop-Hymne. Da ist es auch schnurzpiepegal, dass die Stimme nur so lala ist. Hauptsache, der Sänger tanzt wie in der Disco – zwar nicht an der Stange, aber mit süßen Strichmännchen. Der Mans, der kann’s. Und macht’s: Platz 1.

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Australien Männliche Minogue Bei Trinkspielen mit Freunden hat er jedes Jahr beim Song Contest mitgefiebert, jetzt macht er Hunderttausende glücklich – dort, wo die Kängurus hoppeln. Guy Sebastian geht für Australien – dieses Jahr erstmals als Gastland dabei – an den Start. Wie die meisten Song-Contestler kommt auch der 33-Jährige aus der gerne belächelten Casting-Show-Ecke. Seit zwölf Jahren ist er in Down Under nun schon ein Superstar, quasi eine männliche Kylie Minogue. Seine Soul-Pop-Nummer „Tonight Again“ – Bruno Mars, bist du’s? – geht ins Ohr und bleibt dort hängen. Eigentlich alles perfekt, auch die Optik, wäre da nicht der Schwede … Also nur Platz 2.

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Belgien Modern Walking Privat ein Mauerblümchen, auf der Bühne ein Performer. Mit seinen 19 Jahren gehört Loïc Nottet, der für Belgien singt, nicht nur zu den jüngsten Teilnehmern in Wien, sondern auch zu den außergewöhnlichsten. Ohne Windmaschine, ohne Konfettiregen und die übliche ESC-Effekthascherei kommt er aus. Seine minimalistische Performance in Schwarz und Weiß bewegt sich zwischen modernem Ausdruckstanz und Zombie-Walk. Mal wischt er sich über die Schnauze, mal stampft er auf den Boden, mal legt er sich hin. Sein Song „Rhythm Inside“ sticht nicht nur wegen des Refrains – Rapppabab, rapppabab – aus der Menge heraus, sondern auch wegen des Mid-Tempos. Die Nummer könnte auch von Sängerin Lorde sein. Top! Platz 3.

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Estland Romantik 2.0 Was im vergangenen Jahr so toll geklappt hat, das klappt doch jetzt bestimmt noch mal! Nach dem niederländischen Duo The Common Linnets, das mit „Calm After the Storm“ 2014 einen Radio-Hit landete, schickt nun auch Estland ein Traumpärchen ins Rennen: Elina Born und Stig Rästa. Er, 35, ein wichtiger Musiker Estlands, entdeckte sie, 21, große Mascara-Augen, auf Youtube. Wie romantisch. „Goodbye to Yesterday“ ist eine melancholische Nummer, bei der man fast weinen möchte. Von Lee Hazlewood und Nancy Sinatra, die oft für Vergleiche herhalten müssen, ist das gemischte Doppel aber noch ein ganzes Stückchen entfernt. Für Platz 4 reicht’s.

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Russland Geburt ohne Wehen Ein Scherz? Ausgerechnet der russische Beitrag handelt von Liebe und Frieden. Ob die Kandidatin wegen Putins Machtspielchen heute Abend – so wie die Zwillinge letztes Jahr – ausgepfiffen wird? Hoffen wir’s mal nicht für die hübsche Polina Gagarina (die heißt echt so). Beim ersten Halbfinale am Dienstag gab’s für ihre Weltverbesserungsballade „A Million Voices“ schon mal keine Buh-Rufe, sondern Geklatsche. „Es waren Gefühle wie bei einer Geburt“, so die russische Helene Fischer nach der Entscheidung über den Moment auf der Bühne. Heute Abend wird noch mal entbunden, im leuchtenden Kleid. Zum Glück ist Polinas Geburtsgefühl nicht mit Ohrweh(en) verbunden. Platz 5.

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Italien Kitsch ohne Soße Da haben sich die Macher des ESC so viel Mühe gegeben, vom Grand-Prix-Chanson-Image endlich wegzukommen – und jetzt das: Italien. Die „Band“ Il Volo packt bei „Grande Amore“ die ganz große Schmachtkeule aus und haut damit ganz feste drauf, auf die Ohren. Die drei Tenöre – ja, optisch kleine Machos in Anzügen – schmettern eine Arie von einem Liebeslied. Das ist Geschmackssache. Doch gerade weil sich die schmachtenden Italiener von allen anderen Kandidaten so abheben, dürften sie ziemlich weit vorne landen. Kitschige Liebesgrüße aus Rom – da fehlt nur noch die Pasta. Platz 6. Basta.

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Deutschland Schall und Rauch Sie wird doch wieder gesund, oder? Ann Sophie war in den vergangenen Tagen das Sorgenkind der deutschen Fans. Hatte die Sängerin mit dem Oma-Dutt doch am Mittwoch ein Konzert in Wien abgesagt – wegen einer fiesen Erkältung. Hoffentlich kann die 24-jährige Hamburgerin heute Abend topfit in ihrem Jumpsuit auf die Bühne jumpen und dort ihr Hinterteil kreisen lassen. Eine nette Sängerin mit einem netten Song und einer netten Performance. Doch nett reicht beim ESC nicht. Frau Dürmeyer wird schon kurz nach ihrem Auftritt mit „Black Smoke“ Schall und schwarzer Rauch sein. Welch Glück, dass sich für die hinteren Plätze auch andere bewerben, etwa England und San Marino. So jumpt Deutschland auf Platz 19. Cheerio, Miss Ann Sophie!

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