Zweibrücken Airport-Mitarbeiter enttäuscht über LBM-Stellen

Das Angebot von Ministerpräsidentin Malu Dreyer und Infrastrukturminister Roger Lewentz (beide SPD), 20 vor der Arbeitslosigkeit stehende Mitarbeiter des Flughafens Zweibrücken als Straßenwärter in den Landesbetrieb für Mobilität zu übernehmen (wir berichteten mehrfach), klang für die Betroffenen verheißungsvoll. Ernüchterung ist eingekehrt. Man sei von Besserem als dem nun Angebotenen ausgegangen, sagen Wechselwillige.

Man wisse zwar, dass mit dem Angebot des LBM der Fall in die mögliche Langzeitarbeitslosigkeit vermieden werde, „aber Enttäuschung ist nicht zu leugnen“, sagt einer der Bewerber zur RHEINPFALZ. Seinen Namen möchte er nicht genannt wissen, um den Einstieg beim neuen Arbeitgeber nicht zu belasten. Man habe sich, sagt der ehemalige Flughafen-Mitarbeiter, auf unbefristete Stellen beworben. „In den Bewerbungsgesprächen hat man uns dann eröffnet, dass es sich um ein Jahr befristete Stellen handelt. Zudem gingen wir aufgrund der Ausschreibung davon aus, uns auf Stellen der Entgeltgruppe 5 im Tarifvertrag des Öffentlichen Dienstes der Länder zu bewerben. Tatsächlich sind es E-4-Stellen.“ Das mache in der Einstiegsstufe rund 100 Euro brutto aus. Bei einer ohnehin drastischen Verschlechterung gegenüber dem Verdienst beim Flughafen. Die Mitarbeiter des Bodenverkehrsdienstes, die unter anderem Zusatzqualifikationen als Feuerwehrmänner erworben hatten, hätten am Flughafen rund 2750 Euro brutto verdient. Beim LBM müssten sie mit gut 800 Euro weniger auskommen. Das stelle viele vor existenzielle Probleme, da Baukredite zu bedienen seien und Zinsen und Tilgung auf das bisherige Gehalt abgestimmt waren. „Aber klar, die Jobs beim LBM sind wenigstens ein Angebot“, sagt ein Mitarbeiter. Lewentz-Sprecher Marco Pecht stellte gestern klar, dass die Stellen bei den Straßenmeistereien Kaiserslautern, Landstuhl, Waldfischbach, Dahn, einzelne sogar in der Außenstelle Zweibrücken-Ixheim, sehr wohl unbefristete Arbeitsverhältnisse seien. Allerdings mit der für den LBM üblichen Erprobungszeit. Diese könne ein Jahr sein. Auch sei klar gewesen, dass die vom Flughafen über Tarif vergüteten Mitarbeiter sich in die Tarifstruktur des Landesbetriebs einordnen müssen. „Quereinsteiger oder nicht beim LBM selbst ausgebildete Straßenwärter werden üblicherweise in der Entgeltgruppe 4 eingestuft. Aber es besteht die Möglichkeit, nach einem halben Jahr Erprobungszeit beim LBM eine einjährige Qualifikation zum Straßenwärter zu beginnen. Diese eröffnet dann den Aufstieg in eine höherer Entgeltgruppe.“ Die CDU-Fraktionsvorsitzende im Mainzer Landtag, Julia Klöckner, kündigte gestern eine parlamentarische Anfrage an. Die Umstände des Angebots von 20 Stellen beim LBM bedürften der Aufklärung. (cps)

Ihre News direkt zur Hand
Greifen Sie auf all unsere Artikel direkt über unsere neue App zu.
Via WhatsApp aktuell bleiben
x